In Berlin soll ein Straßenbahnfahrer eine Jugendliche wegen ihres Kopftuches über Lautsprecher aus der Bahn geworfen haben. Die anderen Fahrgäste schritten nicht ein.
Ein Straßenbahnfahrer soll einer 14-Jährigen im Berliner Stadtteil Friedrichshagen die Beförderung wegen ihres Kopftuchs verweigert haben. Ein entsprechender Vorfall sei von einer Frau angezeigt worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Der Frau hatte sich die Jugendliche anvertraut. Der Fahrer soll der 14-Jährigen demnach beim Einsteigen an der Haltestelle Bölschestraße per Lautsprecher gesagt haben, er befördere keine Fahrgäste mit Kopftuch. Die Jugendliche folgte seiner Aufforderung, die Bahn zu verlassen. Die anderen Fahrgäste seien nicht eingeschritten.
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen nun prüfen, was es mit dem angeblichen Vorfall auf sich hat, wie Sprecherin Petra Reetz sagte. Noch sei unklar, in welcher Linie er sich zugetragen haben soll. Anhand von Videoaufnahmen aus der Bahn könnte dann letztlich zumindest der Ablauf nachvollzogen werden. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, so sei das mindestens Grund für eine Abmahnung, sagte Reetz.
Die Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatsschutz übernommen. Ob in dem Fall noch Zeugen gesucht werden, ist derzeit noch offen. (dpa/iQ)
Aktualisierung vom 04.12.2016 – Mittlerweile wurde bekannt gegeben, dass das Kopftuch kein Rausschmiss-Grund war, sondern der Verzehr eines Döners. Eine Zeugin des Vorfalls vom Dienstag sowie ein Videofilm der Verkehrsbetriebe (BVG) widerlegen die Darstellung des Mädchens und einer Frau, die Anzeige erstattet hatte. Auch der Fahrer erinnerte und meldete sich.