Muslime weltweit

„Wir Muslime“ – Hoffnung auf Einigkeit

Es ist schwer von einer muslimischen Identität zu sprechen, wenn die Gläubigen in den unterschiedlichsten Umständen leben und es etliche Strömungen im Islam gibt. Doch trotz innermuslimischer Konflikte sehen sich Muslime als Umma. Salman Sayyid erklärt warum.

03
12
2016
Symbolbild: Muslime als Einheit © Marcus Buchwald auf flickr, bearbeitet by IslamiQ.

Die Auffassung, dass die muslimische Umma tief gespalten und zersplittert sei, wird von Muslimen und Nichtmuslimen gleichermaßen geteilt. Dies erscheint nachvollziehbar, betrachtet man nur die blutigen Bürgerkriege in Syrien, Jemen, Afghanistan und Libyen, wo sich Muslime unmittelbar gegenseitig bekämpfen. Auch die Art, in der Riad, Ankara und Teheran gegeneinander arbeiten, scheint ein Beleg für diese tiefe Spaltung zu sein. Zudem beruht das Mitgefühl, das notleidende Muslime erfahren, offenbar nicht auf objektiven Gesichtspunkten.

Während das Leid der Palästinenser innerhalb der muslimischen Community auf große Anteilnahme stößt, bleibt die Unterdrückung der muslimischen Rohingya in Burma weitgehend unbeachtet. Auch Muslime in Kaschmir, Tschetschenien und Ostturkestan hätten allen Grund darüber zu klagen, dass die Repressionen, denen sie ausgesetzt sind, kaum die notwendige Beachtung finden. De facto unterstützen Mitglieder der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) nichtmuslimische Behörden sogar vielfach bei der Verfolgung von Muslimen.

Salman Sayyid ist Dozent an der Universität Leeds. Seine Forschungsschwerpunkte sind Soziologie und Sozialpsychologie. Er ist Gründer der Organisation für Critical Muslim Studies, welche gegenwärtige Themen der muslimischen Gesellschaft kritisch analysiert.

Hoffnung auf eine muslimische Einheit

Neben ihrer Verzweiflung über die innermuslimische Un-Einigkeit sind viele Muslime in logischer Konsequenz fest davon überzeugt, dass eine Geschlossenheit der muslimischen Gemeinschaft nicht nur viele dieser zerstörerischen Konflikte beenden, sondern darüber hinaus dazu beitragen könnte, ihr Alltagsleben zu verbessern. Vor dem Hintergrund der großen Hoffnungen, die in die Einheit der Muslime gesetzt wird, stellt sich die Frage nach den Gründen für die bestehende Uneinigkeit. Um die Spaltung der Muslime zu verstehen, müssen wir uns zunächst damit befassen, auf welchem Wege innerhalb sozialer Gruppen ein Einheitsgefühl erzeugt wird.

Fähigkeit „Wir Muslime“ zu sagen

Einheit ist ein Aspekt der kollektiven Identitätsbildung. Der Begriff bezieht sich auf soziale Bindungen, die ein „Wir-Gefühl“ unter Individuen schaffen und es ihnen erlaubt, sich als Gruppe wahrzunehmen. Dieses „Wir“ kann nicht nur auf eine einzige, sondern auf verschiedene Weise ausgedrückt werden. Einheit ist das Ergebnis der Überzeugungskraft, mit der dieses „Wir“ artikuliert wird. Die Einheit der Umma beruht also auf der Fähigkeit, mit Überzeugung „Uns Muslimen“ zu sprechen und entsprechend zu handeln. Damit eine solche Bekundung sinnstiftend sein kann, müssen Worten auch Taten folgen und zwar in einer Art und Weise, durch die sich andere Muslime unmittelbar angesprochen und in das „Wir“ einbezogen fühlen.

Formung kollektiver Identitäten kommt zum Stillstand

Das mächtigste Instrument zur Erzeugung eines solchen „Wir-Gefühls“ ist der moderne Staat, dessen vielfältige Tätigkeiten und Institutionen die dazu notwendigen Voraussetzungen und Strukturen schaffen. Durch sein Schulwesen, seine Sprachregelungen, Transportwege, seine Hoheit über die Tauschmittel, die Regelung wirtschaftlicher Aktivität und seine Anforderungen an die Nachweisführung erlangen bestimmte Formen des „Wir-Gefühls“ gegenüber anderen größere Bedeutung. Kollektive Identitätsbildung beruht zunehmend auf staatlichen Aktivitäten. Die staatlich geschaffenen Formen kollektiver Identität stimmen mit der Reichweite des Staates überein, während andere, darüber hinausgehende Formen des „Wir-Gefühls“ oder solche, die sich nicht mit der offiziellen Lesart decken, behindert bzw. in eine Randposition gedrängt werden. Dies geschieht auch beim Versuch der Schaffung eines „Wir-Gefühls“ unter Muslimen.

Die muslimische Identität

Gegenwärtig teilt sich die Umma in mindestens 57 muslimische Staaten und viele weitere nichtmuslimische Staaten mit hohem muslimischem Bevölkerungsanteil (Indien, Äthiopien, China, Russland, Frankreich und Thailand). Auf diese Weise sind viele Muslime in einen den Prozess der kollektiven Identitätsbildung eingebunden, bei dem der nationalen Zugehörigkeit Vorrang vor anderen Formen der Gruppenzugehörigkeit oder des „Wir-Gefühls“ eingeräumt wird. Es ist vor allem die Staatsangehörigkeit, die Arbeitsfähigkeit, Mobilität etc. gewährleistet. Angesichts der Vorteile, die nationale Identitäten mit sich bringen, ist es bemerkenswert, dass die ihrem Wesen nach transnationale muslimische Identität so weite Verbreitung gefunden hat. Die Schaffung eines muslimischen „Wir-Gefühls“ muss also in einem transnationalen Raum erfolgen, dessen Strukturen solche Bekundungen ermöglichen. Diese Beschränkungen ändern jedoch nichts daran, dass sich das Gefühl des „Muslim-Seins“ weltweit verbreitet hat und Muslime ihre Glaubensgeschwister in anderen Weltgegenden zunehmend bewusst wahrnehmen.

Aus einer ganzen Reihe von Gründen ist dieses Bewusstsein jedoch nicht einheitlich. Dies hängt zum einen mit historischen Verbindungen, zum anderen mit teilweise leichteren Kommunikationswegen zusammen, was aber dennoch nicht erklärt, weshalb die Unterdrückung einiger Muslimen stärkere Beachtung erfährt. Man sollte erwarten können, dass das Maß an Anteilnahme und Rückhalt der Muslime umso höher ist, je stärker eine muslimische Gruppe unterdrückt wird. Eine solche Skalierung birgt natürlich gewisse Schwierigkeiten. Wie lassen sich die Erfahrungen philippinischer Muslime auf Pälastinenser übertragen? Wie können wir das, was den Muslimen in Libyen widerfährt, mit den Geschehnissen in Tschetschenien vergleichen? Betrachtet man eine Reihe von Protestkampagnen, die nicht von Regierungen gestützt wurden, fällt auf, dass es sich dabei meist um Proteste gegen die Schmähung des Propheten (saw) handelte, etwa nach der Veröffentlichung der „Satanischen Verse“, dänischer Karikaturen oder Charlie Hebdo. Oder in Reaktion auf Ereignisse, bei denen Muslime Opfer militärischer Operationen von Kräften wurden, die als als Antwort auf Situationen in denen muslimische Zivilisten Opfer anti-muslimischer Militäroperationen wurden, bspw. in Bosnien, Gaza und Afghanistan.

Fortwährende kolonial rassistische Unterdrückung

Innermuslimische Konflikte hingegen besitzen bislang kein vergleichbar hohes Mobilisierungspotenzial (obwohl die jüngsten Versuche des Al-Saud-Clans und Takfiri-Gruppen, ihre Gegner de facto zu Nichtmuslimen zu erklären, das ändern könnte). Angesichts eines fehlenden Bestimmungsmaßstabs, der die Solidarität mit Unterdrückten regelt, flüchten sich Muslime in Metaphern. Oder anders ausgedrückt: Bestimmte Kämpfe werden über ihre konkrete, eine spezifische muslimische Gemeinschaft betreffende Situation hinaus auf unterdrückte Völker im Allgemeinen. übertragen. Dies ist einer der Gründe, warum so viele Menschen (Muslime und Nichtmuslime) weltweit in den Höhen und Tiefen des palästinensischen Kampfes für Gerechtigkeit viel mehr sehen. Die Mitglieder des African National Congress (ANC) in Südafrika konnten sich mit der palästinensischen Bevölkerung vor allem deshalb identifizieren, weil sie in deren Kampf eine Metapher für die andauernde kolonialistisch-rassistische Unterdrückung sahen. Die Bevölkerung des „globalen Südens“, die die Auswirkungen europäischer Kolonialherrschaft unmittelbar erfahren haben, sehen im Zionismus eine neue Spielart der europäischen politischen Ideologie, die Kolonialherrschaft und Besiedlung legitimiert. Indem dem Leiden muslimischer Gemeinschaften eine über den spezifischen Kontext hinausreichende Bedeutung zugeschrieben wird, lassen sich die Ereignisse von Muslimen als Ausdruck einer allgemeingültigen Wahrheit interpretieren.

Uneinigkeit der Umma

Die Existenz innermuslimischer Konflikte und die Ungleichheit der Unterstützungspotenzials, dass muslimische Bevölkerungsgruppen unter anderen Muslimen mobilisieren können, ist kein Indiz für das Versagen der Umma. Die Uneinigkeit der muslimischen Umma ist das Ergebnis einer Spannung zwischen zwei Formen kollektiver Identifikation: Der auf die Zugehörigkeit zu international anerkannten Nationalstaaten bezogenen Form und jener, die sich nicht begrenzen lässt. Dieses Spannungsverhältnis offenbart sich sogar innerhalb der vielgeschmähten OIC, der größten überstaatlichen Vereinigung unter dem Dach der Vereinten Nationen. Die OIC basiert weder auf regionaler Nachbarschaft wie ASEAN oder OAS noch ist sie ein Zusammenschluss ehemaliger Kolonialgebiete, wie das britische Commonwealth. Sein Grundprinzip ist die Auffassung, dass die Zugehörigkeit zum Islam eine transnationale kollektive Identität begründet. Die gegenwärtige Uneinigkeit ist also kein moralisches Versagen der Umma, sondern ein Strukturmerkmal der gegenwärtigen Weltordnung. In Anbetracht der Tatsache, dass es weltweit nur wenige Mechanismen gibt, die das muslimische „Wir-Gefühl“ in nachhaltiger Weise fördern, ist es bemerkenswert, dass eine muslimische kollektive Identität, die sich nicht auf eine bestimmte Nationalität zurückführen lässt, weiter wächst.
Eben weil die Einheit der Muslime grundsätzlich möglich ist, wird ihr Fehlen beklagt. Muslime weltweit können die Umsetzung dieser Möglichkeit nicht erwarten.

Leserkommentare

Andreas sagt:
@Manuel: Es ist eben gerade unsere offene Gesellschaft mit der grundgesetzlich garantierten Religionsfreiheit, die Deutschland auch für Muslime atteaktiv macht. Und natürlich die Hoffnung auf ein besseres Leben. Sogar die "westlich-moderne Lebensweise" mag für sie interessant sein. Und eben diese versuchen sie denn wohl auch mit ihrer Religion in Einklang zu bringen. Daran ist nichts auszusetzen. Es gibt doch auch unter unseren Volksgenossen nucht wenige, die so ihre Probkeme mit der vin Ihnen gepriesenen "westlich-modernen Lebensweise" haben. Lautstark wird das gerne mal montags in Dresden artikuliert. Abgesehen davon sollte unsere "westlich-moderne Lebensweise" modern genug sein, kulturelle Vielfalt auszuhalten.
07.12.16
21:50
Manuel sagt:
@Andreas: Ja aber offenbar passt aber vielen Moslems das nicht und sie versuchen alles ihre um mittelalterlich-islamische Lebensweise hier in Europa durchzudrücken. Glauben Sie sowas stößt auf Gegenliebe, wenn man ein Moslem aus Respektlosigkeit gegenüber Frauen, einer Frau nicht die Hand gegen will? Oder wenn es schon wieder Extra-Würste beim Schimmunterricht geben soll. Und wie viele Moslems zu einer kulturelle Vielfalt stehen, können Sie sich in den Ländern ansehen, wo der Islam Staatsreligion ist.
09.12.16
12:00
Andreas sagt:
@Manuel: Wenn ein muslimischer Mann einer Frau nicht die Hand geben will, dann tut er das nicht, weil er respektlis sein möchte. Aber Sie nehmen mal wieder Einzelfälle und behaupten, die seien repräsentativ für den Islam. Tatsächlich gibt es aber auch muslimische Männer, die Frauen sehr wohl die Hand geben. Im übrigen geben in den Kreisen, die den Handschlag mit dem anderen Geschlecht ablehnen, auch muslimische Frauen den Männern nicht die Hand. In einer offenen Gesellschaft sollte das aber kein Problem srein, da es auch andere Möglichkeiten gibt, sich zu begrüßen. Man muß nicht alles zu einem Problem machen.
09.12.16
14:51
Manuel sagt:
@Andreas: Und wieder wird von Ihnen realtiviert und schöngeredet, sogar Respektlosigkeiten gegenüber Frauen müssen als auch noch toleriert werden, was kommt bei Ihnen den als nächstes vielleicht auch noch Abschaffung des Sexuelakundeunterricht, weil den Moslems vielleicht auch wiedermal etwas nicht passt, wie beispielsweise die Homosexualität.
10.12.16
9:59
gregek sagt:
@ Herr Disch, am Donnerstag konnte ich nur flüchtig einen umfassenden Beitrag in Richtung meiner Person von Ihnen lesen. Die zugehöritge Webseite ist für für mich nicht mehr auffindbar. Jedenfalls legen Sie ausführlich in Bezug auf Pegida und den grassiereden Rechtspopulismus dar, dass wir Deutsche aufgrund unserer Vergangenheit besondere Verantwortung in der Bekämpfung des Rechtsradikalismus besitzen sollten. Daher sollte wir frühzeitig den Anfängen wehren. Hier stimme ich Ihnen, wie bereits vorher kundgetan, voll und ganz zu, allerdings sollten wir dieser Verantworung auch gegenüber extremistischen Tendenzen in anderen Religionen, Kulturen und Ethnien gerecht wenrden und hier keine falsche "political Correctnes" oder falsches Toleranzverständnis an den Tag legen. Wenn in Frankreich oder Belgien Juden von muslimischen Terroristen abgeknallt werden, dermaßen durch dort lebende Minderheiten mit orientalischem Migrationshintergrund bedroht werden, dass sie sich zur Ausreise aus diesen Ländern genötigt sehen, fühle ich mich hier wirklich an die dunkelsten Zeiten unserer Geschichte erinnert. Hier ist es völlig unangebracht und verlogen, derartige Bedenken mit Islamfeindlichkeit gleichzusetzen. Auch in Deutschland sind antisemitische Tendenzen innerhalb der muslimischen Community ein gravierendes Problem, wie Studienergebnisse innerhalb dieser Personengruppe belegen. Ob nun ein Muslim schreit "Jude, Jude feiges Schwein, komm heraus und kämpfe allein" oder ein Rechtsextremist aus dem Elbsandsteingebirge ist völlig unerheblich. Wenn ein Biodeutscher eine besondere Veranwortung in der Bekämpfung des Rechtsextremimums zeigen soll, dann müsste Ihrer Logik zufolge auch ein Muslim mindestens dasselbe Ausmaß an Verantwortung in der Bekämpfung des aktuell grassierenden islamischen Terrorismus und Extemismus besitzen. Schließlich kann ich mir meine Nationalität bzw. Ethnie im Gegensatz zur Religion nur bedingt aussuchen! Schon allein aus dem Grunde müssten Sie Forderungen an Muslimen zur Positionierung gegen den islamischen Extremismus begrüßen. Wenn man gleiches Recht für alle möchte, muss man auch in diesen sauren Apfel beißen. Auch ich bin im Zuge diverser Auslandsaufenthalte wiederholt auf den Holocoust angesprochen worden. Diese Ansprache dieser Themen fand ich aber immer sehr hilfreich, da ich hier eine wunderbare Gelegenheit hatte, auch meine Position diesbezüglich zu äußern. Von daher kann ich die Klagen und Jammerei der Islamverbände auch nicht nachvollziehen, wenn Sie auf das Thema Terrorismus angesprochen werden.Im Gegenzug neigen die Islamverbände auch zur Pauschalisierung und Generalisierung von Verbrechen, die Muslimen angetan werden! Auch diese Webseite ist ein Beleg für diese Haltung!! Mittlerweile ist es von Herrn Mazyek eine regelrechte Strategie, jede Art von Islamkritik mit dem Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit zu begegnen. Diese Reaktion strotzt nur so vor Intoleranz.
10.12.16
22:13
Johannes Disch sagt:
@gregek Natürlich müssen wir alle extremistischen Tendenzen bekämpfen. Es ist aber unübersehbar, dass im Augenblick vor allem die Islamfeindlichkeit zunimmt. Straftaten gegen Muslime, gegen (muslimische) Flüchtlinge. Alle Statistiken belegen das. Und was sich hier in Deutschland oft als "Islamkritik" tarnt, das ist nichts weiter als Rassismus. Deshalb ist es angebracht von Islamfeindlichkeit zu sprechen. Schauen Sie sich "Pegida" an. Schauen Sie sich die AfD an. Schauen Sie sich gewisse rechtspopulistische Printmedien wie "Compact" an. Von islamfeindlichen Seiten im Internet gar nicht erst zu reden.
14.12.16
14:34
grege sagt:
@ Herr Disch, ohne große Stastikquälerei ist genauso offensichtlich, dass islamische Extremisten hier in Europa in den letzten Jahren dutzende unschuldige Zivilisten abgeschlachtet haben, diverse Anschlagsversuche unternommen haben, einen Pastor in der eigenen Kirche enthauptet haben und minderjährige Kinder zu Gewaltverbrechen anstiften, wie jetzt in Ludwigshafen geschehen. Des Weiteren wählt die Mehrheit hier lebenden Türken, die größten Teil hier lebender Muslime ausmachen , die türkische Pegida vom Schlage eines Hr. Erdogan oder der AKP. Wenn hier Nichtmuslime eine Furcht vor dem Islam entwickeln, ist das kein Zeichen von Rassismus sondern schlichtweg eine natürliche Reaktion. Leider Gottes haben es die hiesigen Islamverbände bisher nicht geschafft, sich eineindeutig von extremistischen Tendenzen zu distanzieren. Daher konnten selbst Sie mir keinen Islamverband nennen, der frei von Extremimusvorwürfen ist. Hier liegt das Dilemma, was in erste die Linie die Muslime durch vertrauensbildende Maßnahmen selbst lösen müssen. Islamkritik als Alibi für rechtsextreme Äußerungen sind ebenso scharf zu verurteilen. Auch Gewalttaten gegen Flüchtlinge müssen ebenso konsequent bestraft werden. Allerdings schütten die Islamiverbände das Kind ganz bewußt mit dem Bade aus, so dass jede Art von Islamkritik mit Islamfeindlichkeit gleichgesetzt wird. Ein Manuel, Fr. Fabel, Charly oder auch meine Wenigkeit mögen in diesem Forum eine kritische Einstellung gegenüber dem Islam an den Tag legen, aber rassistische Elemente kann ich hier nicht ausmachen. Wer die Glaubenslehre und die negavtiven RealaAusprägungen einer Weltanschauung hervorhebt, zeigt keinerlei Feindseeligkeit. Auch ein Herr Samad hat in seinen Büchern den Propheten Mohammed, islamische Glaubenslehre mit sektierischem Eifer in Grund und Boden verdammt, feindseelige Hetze gegenüber Muslimen konnte ich nicht mausmachen. Er agiert auf selbe Art und Weise, wie manche Linkspopulisten gegenüber Christentum und Papst. Der Begriff Islamfeindlichkeit wird leider sehr inflationär verwendet, weil eine Vermischung mit Islamkritik stattfindet.
18.12.16
20:05
grege sagt:
@ Disch Ihr Zitat: "Es ist aber unübersehbar, dass im Augenblick vor allem die Islamfeindlichkeit zunimmt." Fehlt hier nicht etwas!? Sie haben vergessen den islamischen Extremismus zu erwähnen! Der Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche spricht hier leider Bände.
21.12.16
18:00
Johannes Disch sagt:
grege -- Samads Buch über Mohamed ist billiger Schund. Und seine Unterscheidung zwischen dem Islam und Muslimen ein rabulisitischer Taschenspielertrick. Wir unterscheiden ja auch nicht zwischen Christentum und Christen. So einseitig und verzerrend wie Samad Mohammed darstellt ist das kein Beitrag zum Dialog, sondern billige Polemik und es ist verständlich, dass sich dadurch viele Muslime brüskiert sehen. -- So, muslimische Extremisten haben in den letzten Jahren in Europa unschuldige Zivilisten abgeschlachtet??? Die meisten Opfer islamischer Extremisten sind Muslime. Liberale Muslime, die die Mehrheit stellen. Und was glauben Sie, wie viele unschuldige zivile muslimische Opfer der US-Krieg "Gegen den Terror" gekostet hat??? - Es gibt keinen Islamverband, der frei von Extremisvorwürfen ist? Vorwürfe machen ist leicht. Diese Vorwürfe müssten aber belegt werden. -- "Der Begriff Islamfeindlichkeit wird leider sehr inflationär verwendet, weil eine Vermischung mit Islamkritik stattfindet." (grege) Nö. Der Begriff "Islamkritik" wird sehr oft als Deckmantel für Islamfeindlichkeit verwendet. Das können Sie beispielhaft bei "IslamiQ" sehen, wo viele versuchen, Muslimen ein rundrecht streitig zu machen und Musliminnen, die ein Kopftuch tragen als extremistisch oder unterdrückt ansehen.
22.12.16
6:09
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Und der Begriff Islamfeindlichkeit wird auch gerne benutzt, damit sofort jede Kritik am Islam erstickt wird.
23.12.16
12:22
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