In Frankreich wurde die erste Islam-Stiftung gegründet. Künftig sollen islamische Kultur- und Bildungsprojekte gefördert werden.
Am Dienstag ist in Paris die Stiftung für den Islam in Frankreich an den Start gegangen. Die nicht konfessionelle Stiftung solle Kultur- und Bildungsprojekte finanzieren, berichtet die französische Zeitung „La Croix“ am Dienstag. Die Stiftung sei wichtig, weil damit kulturelle Projekte von Moscheen finanziert werden könnten, so der Präsident des islamischen Dachverbandes „Conseil francais du culte musulman“ (CFCM), Anouar Kbibech.
Der Stiftungsrat trifft sich am Donnerstag, um über erste Förderprojekte zu beraten. Geleitet wird er vom früheren Innenminister Jean-Pierre Chevenement. Die Stiftung wird von Spenden getragen. Drei große Unternehmen, darunter die französische Bahn SNCF und der Flughafen Paris, haben bereits finanzielle Unterstützung zugesagt.
Die Idee für die Stiftung hatte Premierminister Bernard Cazeneuve im August. Mit rund 4 Millionen Menschen sind Muslime unter den 66 Millionen Bürgern Frankreichs die zweitgrößte Religionsgemeinschaft nach dem Christentum; genaue Zahlen fehlen. Viele Muslime sind Einwanderer aus den ehemaligen französischen Kolonien in Nordafrika, aus Algerien, Marokko und Tunesien. Zentren des Islam in Frankreich sind die Vorstädte von Paris, Lyon, Straßburg und Marseille.
Vertreten werden die französischen Muslime unter anderem durch den 2003 gegründeten islamischen Dachverband „Conseil francais du culte musulman“ (CFCM). Der CFCM wirkt unter anderem beim Moscheebau mit und ist zuständig für die Einsetzung der Muftis von Paris und Marseille. (KNA/iQ)