In Heidelberg soll der islamische Friedhof ausgebaut werden, um dem erhöhten Bedarf gerecht zu werden.
Seit 17 Jahren existiert in Heidelberg ein islamischer Friedhof für Muslime. Dieser wurde damals von der Stadt in Zusammenarbeit mit islamischen Vertretern eingerichtet. Seitdem wurden 80 Muslime nach islamischen Richtlinien dort bestattet. Nun soll der Friedhof ausgeweitet werden, weil der Bedarf stetig steigt. „Dieses Jahr hatten wir schon neun muslimische Bestattungen“, erklärte Norbert Hornig, der als Mitarbeiter beim Landschafts- und Forstamt für die Friedhöfe der Stadt zuständig ist gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung.
Der Friedhof soll deshalb früher als geplant ausgebaut werden. „Dazu nutzen wir eine Fläche, die wir bislang für eine landwirtschaftliche Nutzung verpachtet haben. Nach dem Ausbau haben wir für die nächsten zwanzig Jahre Kapazitäten“, so Hornig weiter.
Die erhöhte Nachfrage nach islamischen Grabfeldern ginge auch auf den erhöhten Zuzug durch muslimische Flüchtlinge zurück. Das Land Baden-Württemberg errichtete vor über einem Jahr ein Registrierzentrum für Flüchtlinge in Heidelberg. Unter den muslimischen Bestattungen des letzten Jahres waren auch mehrere Flüchtlinge, die kurz nach ihrer Ankunft in Heidelberg verstarben.
Im März wurde in Baden-Württemberg das Bestattungsgesetz dahingehend geändert, dass auch sarglose Bestattungen, bei denen der Leichnam lediglich in ein Tuch gewickelt wird, erlaubt sind. Dies entspricht den islamischen Bestattungsvorschriften.