Der Berliner Senat zieht es in Betracht, dass die Absolventen des geplanten Instituts für Islamische Theologie in Berlin den islamischen Religionsunterricht in den Schulen erteilen.
Das Land Berlin will durch das geplante Institut für Islamische Theologie an der Humboldt-Universität den Religionsunterricht fördern. Der Senat erwarte, dass Absolventen von Lehramtsstudiengängen des Instituts für den islamischen Unterricht an den Schulen „in Betracht kommen“, erklärte Bildungs-Staatssekretär Mark Rackles (SPD) nach einer Anfrage aus dem Abgeordnetenhaus.
In der am Freitag veröffentlichten Antwort betonte er zugleich, dass nach dem Berliner Schulgesetz die Religionsgemeinschaften selbst entschieden, welche Lehrkräfte ihren Unterricht erteilten. Das Institut für Islamische Theologie soll seinen Studienbetrieb im Wintersemester 2018/19 beginnen.
Derzeit erhalten nach Senatsangaben rund 5.000 Berliner Kinder und Jugendliche an den allgemeinbildenden Schulen islamischen Religionsunterricht, rund 1,5 Prozent aller Schüler. Die Teilnehmerzahl bleibe seit rund zehn Jahren annähernd gleich. In Berlin sind der Unterricht der Religionsgemeinschaften und die Lebenskunde des Humanistischen Verbands kein ordentliches Fach. Es ist ein freiwilliges Zusatzangebot in Verantwortung der Träger.
Nach Angaben von Rackles gibt es pro Schulhalbjahr einen unangemeldeten Unterrichtsbesuch von Vertretern des Schulamtes oder der Schulleitung. Die staatliche Kontrolle müsse sich auf die Frage beschränken, ob der Unterricht den Bildungszielen der Berliner Schule oder dem Grundgesetz widerspreche. Es dürfe keinen „Gegenunterricht“ zum sonstigen Schulunterricht geben. Die gleichen Maßstäbe würden bei der staatlichen Genehmigung der Rahmenlehrpläne für Religions- und Lebenskundeunterricht angelegt. (KNA, iQ)