Der Bundesernährungsminister spricht sich für das Angebot von Schweinefleisch an allen Schulen und Kitas aus. Man dürfe aus Bequemlichkeits- und Kostengründen die Auswahl von Speisen nicht einschränken.
Kantinen von Schulen und Kindergärten sollten nach Ansicht von Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) regelmäßig Gerichte mit Schweinefleisch anbieten. „Dass unsere Kinder kein Schweinefleisch mehr bekommen, ist völlig inakzeptabel“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Mittwoch).
Es sei ein „Versagen der Schulträger“, wenn Kinder keine ausgewogene Ernährung bekämen. Auch wenn die Zahl der Muslime im Land steige, dürfe man nicht aus Bequemlichkeits- oder Kostengründen für die Mehrheit in der Gesellschaft die Auswahl einschränken, sagte Schmidt. Muslimen ist der Verzehr von Schweinefleisch verboten.
Weiter sagte Schmidt: „Fleisch gehört auf den Speiseplan einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, auch in der Kita- und Schulverpflegung. Jedes Kind sollte die Auswahl haben, ob es Rind-, Schweinefleisch, Fisch oder eben vegetarisch essen möchte.“
Dieselbe Forderung hatte Schmidt bereits Ende März erhoben. Auch Kanzlerin Angela Merkel hatte im Juli in einer Videobotschaft Migranten zu Toleranz gegenüber deutschen Essgewohnheiten wie dem Verzehr von Schweinefleisch aufgerufen. Bisher ist jedoch keine Stellungnahme von Vertretern islamischer oder migrantischer Gemeinschaften bekannt, die ein Verbot von Schweinefleisch an deutschen Schulen und Kitas gefordert hat.
Schmidt kündigte an, das nationale Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule werde künftig Mustervorschläge für eine ausgewogene Ernährung machen. (dpa, iQ)