Nach Einschätzungen des Verfassungsschutzes hat das Pegida-Bündnis in Bayern viele seiner Mitglieder verloren. An den Demonstrationen nehmen nur noch Dutzende Bürger teil.
Das islamfeindliche Pegida-Bündnis verliert in Bayern nach Einschätzung des Verfassungsschutzes an Zulauf. „Die Demonstrationen sind von bis zu 400 Teilnehmern auf eine mittlere zweistellige Zahl geschrumpft“, sagte der Präsident des Landesamts für Verfassungsschutz, Burkhard Körner, der „Welt“ (Samstag).
„Früher hatten wir eine relativ geschlossene rechtsextremistische Community, zu der einige bekannte Parteien und Kameradschaften zählten“, sagte Körner. „Heute wachsen ideologische Versatzstücke der Rechten in die Mitte der Gesellschaft. Eine klare Grenzziehung zwischen Rechtspopulist und Rechtsextremist gibt es nicht mehr.“ Die AfD sei bislang nicht Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes, machte Körner deutlich. „Einzelne Mitglieder sind es durchaus.“
Weiter erklärte der oberste Verfassungsschützer im Freistaat: „Im rechtsextremistischen Bereich wissen wir derzeit nichts von terroristischen Gruppierungen, aber die Gefahr besteht.“ Auch das Niveau linksextremistischer Straftaten sei weiterhin sehr hoch. „Die linksautonomen Gruppen zeichnen sich durch eine hohe Gewaltbereitschaft aus, die sich vor allem gegen Sachen richtet.“ (dpa, iQ)