Nach einer Predigt zum Islam wurde ein katholischer Bischof aus Münster massiv beleidigt. Er hatte sich für ein friedliches Miteinander aller ausgesprochen.
Der katholische Bischof Felix Genn aus Münster ist wegen seiner Silvesterpredigt massiv im Internet beschimpft worden. Wie das Internetportal „kirche-und-leben.de“ aus Münster am Dienstag berichtete, gab es vor allem auf dem rechtspopulistischen Portal „pi-news.net“ in Nutzer-Kommentaren Diffamierungen und Beleidigungen. So wurde der Bischof als „Trottel“, „Idiot“ und Spinner“ beschimpft.
„pi-news“ hatte die auf „kirche-und-leben.de“ veröffentlichte Predigt in Passagen zitiert. Genn hatte in seiner Silvesterpredigt in der Lamberti-Kirche in Münster gesagt, Christen müssten einen stärker werdenden Islam nicht fürchten. Sie hätten durch das Wort Gottes eine Kraft, die tragfähige Fundamente für ein friedliches Zusammenleben in einer Gesellschaft biete.
Einige Kommentare auf „pi-news“ machten auch vor Gewalt-Szenarien nicht halt: „Die katholische Kirche steht ja auf Märtyrer. Dann gibt es wieder genug Material für neue Reliquien“, schrieb ein Nutzer, und ein anderer: „Ich habe den unbestimmten Verdacht, dass selbst der Herr Bischof keinesfalls die andere Wange hinhalten würde, wenn man ihm jetzt mal ebenso in die Fresse haut.“
Die Kirche wird als „Club der Schwachsinnigen“ bezeichnet, Genn selbst als „grenzdebiler Dummheitsprediger“. Genn selbst wollte auf Anfrage keine Stellung zu den Beschimpfungen nehmen. (KNA, iQ)