Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) thematisiert diese Woche den Einfluss der Umra auf das alltägliche Leben. das muslimische Leben im Westen. Dabei zitiert die IGMG eine Überlieferung des Propheten Muhammad (s), in der der Prophet die Bedeutung der Umra erklärt. „Die Umra ist eine Sühne für alle Sünden, die bis zur nächsten Umra begangen werden. Die Belohnung für einen gültigen Hadsch ist nichts anderes als das Paradies.“
Die Umra sei eine freiwillige Pilgerreise. Sie werde – bis auf einige Ausnahmen – genauso durchgeführt wie der Hadsch. Wie alle anderen Ibâdas werde auch die Umra nur für Allah verrichtet. Denn nur dann verliere sie nicht an Wert.
Die Umra lehre Bescheidenheit, Opferbereitschaft und Geduld. Tausende Menschen, die an diesem Ort zusammengefunden haben, seien wie Geschwister. Die Umra eröffne neue Perspektiven auf das Leben. Sie führe dazu, dass Menschen verschiedener Herkunft und Hautfarbe ihre Unterschiede überwinden und sich als Geschwister und Diener Allahs begegnen.
In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es um die Wahrsagerei und Hellseherei. Niemand außer Allah könne genau wissen, was dem Menschen widerfahren werde. Menschen, die diese Realität vergessen, verirren sich leider auf unerlaubten Wegen, die vermeintlich aus bedränglichen Situationen helfen oder bestimmte Wünsche erfüllen sollen. Dementsprechend erhoffen sich diese Menschen Hilfe von Wahrsagern, Weissagern oder Hellsehern.
Alle Versuche wie die in unserer Gesellschaft weit verbreitete Kaffesatzleserei, Handleserei, Orakelsprüche, astrologische Deutung von Sternzeichen oder Prophezeiungen werden seitens unserer Religion als große Sünden aufgezählt. Demzufolge sei es nicht richtig, sich solchen Dingen anzunähern.
Das weltliche Leben sei eine Prüfung. Der Gläubige könne durch bestimmte Krankheiten, materielle oder spirituell-seelische Bedrängnisse geprüft werden. Die Befreiung von dieser Prüfungen solle dementsprechend durch die Wegweisung des edlen Koran und des geliebten Propheten und des Verstandes erfolgen.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die wahren Gelehrten (Ulemâ) im Islam. Die Gelehrten seien die Erben der Propheten. Wahre Gelehrten erkenne man an einer Anzahl von Eigenschaften und Zeichen. Fünf davon werden vom Kur’ânı Kerîm gesondert erwähnt: Takvâ, das sei die Ehrfurcht vor Allah; Huşû, also weit mehr als Takvâ, nämlich wenn das Herz vollständig umhüllt sei mit der Ehrfurcht und dem tiefen Respekt gegenüber Allah; dann tiefe Bescheidenheit und Demut; des Weiteren eine perfekte Ahlâk und schließlich die Verschmähung der Welt.
Der Verstand sei verantwortlich dafür, Allah zu finden. Aber die Begrenztheit des Menschen erlaube es ihm nicht, alles mit dem Verstand zu erfassen. Dies sei auch der Grund, weshalb Allah Menschen auserwähle und sie zu seinen Gesandten gemacht habe. Sie sollen den Weg zur Glückseligkeit zeigen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.