Diverse Medienberichte gaben an, dass das islamische Hilfswerk „Islamic Relief“ Extremisten finanziere und Fördergelder, die an das Hilfswerk überwiesen wurden, untersucht werden. In einer Stellungnahme tritt „Islamic Relief“ den Behauptungen nun entschieden entgegen.
In den letzten Tagen berichteten diverse Medien unter anderem über die vermeintliche Nähe des islamischen Hilfswerkes „Islamic Relief Deutschland“ (IRD) zu extremistischen Kreisen. „Islamic Relief“ hat nun in einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung Stellung zu den Medienberichten genommen. In dieser streitet das Hilfswerk jeden Kontakt zu Extremisten ab und tritt „Behauptungen (…), die den guten Ruf (der) humanitären Organisation beschädigen, entschieden entgegen.“
IRD sei eine in Deutschland anerkannte und humanitäre Organisation und somit zur Neutralität verpflichtet. Dieser Pflicht seien sich die Mitarbeiter des Hilfswerkes bewusst und würden dementsprechend agieren. Außerdem verweist IRD auf seine transparente Arbeitsweise und stellt in der Stellungnahme diverse Links und Zahlen zu den Bilanzen der letzten Jahre zur Verfügung. IRD sei eine seriöse, transparent agierende und sowohl bei Spendern und Förderern als auch bei Kooperationspartnern angesehene Organisation, „die sich den international festgelegten Grundsätzen der humanitären Hilfe (Code of Conduct) verpflichtet.“
Der Bericht „Helfer im Zwielicht“ von rbb-online gab zudem bekannt, dass nun das Bundesrechnungshof die Fördergelder, die durch das Auswärtige Amt (AA) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) an IRD gezahlt wurden, überprüft. IRD teilt mit, dass es zwar die gängige Aufgabe des Bundesrechnungshofes sei, die Ausgaben des AA und des BMZ zu überprüfen, doch liege dem Hilfswerk kein entsprechendes Schreiben vor. „Sollten das Auswärtige Amt oder das BMZ weitere Belege über die zweckgebundene Verwendung der Fördermittel benötigen, stellt IRD diese selbstverständlich umfänglich zur Verfügung“, so IRD weiter.
Außerdem werde IRD regelmäßig vom Finanzamt geprüft und unterziehe sich freiwillig einer unabhängigen Wirtschaftsprüfung, um so mehr Transparenz seiner Arbeit zu gewährleisten. In dem genannten „rbb“-Bericht wurde kritisiert, dass das IRD stichprobenartig überprüft werde, doch dies sei laut Angaben des Hilfswerkes eine gängige Methode. Nur bei Verdacht auf Verstoße gäbe es eine umfangreiche Untersuchung. Auch sei die Zusammenarbeit mit anderen islamischen Organisationen in Deutschland, bedingt durch das islamische Profil des Hilfswerkes nur naheliegend, dennoch unterstütze IRD die Islamische Gesellschaft Deutschland (IGD) nicht.
Auch stimme es, dass Islamic Relief Hilfsbedürftige in Palästina unterstütze, doch eine finanzielle Unterstützung der Hamas sei unwahr. Das hat das Landesgericht in Berlin schon in Vergangenheit in einem Beschluss festgehalten. Auch Islamic Relief Worldwide (IRW) habe solche Anschuldigungen durch eine unabhängige Prüfung widerlegt. Ferner verweist IRD auf diverse „Zeitungsartikel der „BBC“, „The Guardian“ sowie auf einen Bericht der israelischen Zeitung „Haaretz“, die bereits im Dezember 2014 berichteten, dass die Vorwürfe gegen IRW unzutreffend sind und es keine Nachweise für eine Unterstützung der Hamas gibt“, so IRD in der Stellungnahme.