Österreich

Öster­reich­weit erstes Ins­titut für Isla­mische Theologie

Nach drei Jahren in Lehre und Forschung ist der Fachbereich Islamische Religionspädagogik seit dem 1. Januar 2017 ein eigenständiges Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik an der Universität Innsbruck und stellt somit österreichweit ein Novum dar.

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Das Team des Instituts für Islamische Theologie und Religionspädagogik. (Credit: Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik) © http://bit.ly/2jFmpnk

Am 01. Januar hat die Universität Innsbruck ihr erstes eigenständiges Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik eröffnet. Schon seit dem Wintersemester 2013/14 bietet die Universität als einzige österreichische Hochschule das Bachelorstudium Islamische Religionspädadogik an. „Das sechssemestrige Bachelorstudium soll eine wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit der islamischen Religion und ihrer Rolle in der modernen Gesellschaft ermöglichen und somit eine Lücke im (west-) österreichischen Bildungsangebot schließen“, so steht es in der Pressemitteilung der Universität.

Das Studium soll StudentInnen neben der Berufsbefähigung für islamischen Religionsunterricht an Volks-, Haupt- und Neuen Mittelschulen auch für interkulturelle und interreligiöse Aufgaben in den Bereichen Bildung, Beratung und Seelsorge ausbilden. Anfangs startete der Studiengang mit 25 Studierenden, mittlerweile seien es 100 Studierende. Auch habe sich durch Fördergelder die Anzahl der Mitarbeiter erhöht.

Daher wurde der Fachbereich Islamische Religionspädagogik durch die Zustimmung des Rektorats zum eigenständigen Institut geformt. So wolle man auch gesellschaftspolitische Bedürfnisse gerecht werden.

„Durch das neue Institut für Islamische Theologie soll unter anderem das Forschungsspektrum erweitert werden. So ist geplant, zukünftig neben der Islamischen Religionspädagogik die Forschung auch auf die Bereiche der Islamischen Theologie und Seelsorge auszudehnen, um es den Absolventinnen und Absolventen zu ermöglichen, religiöse Phänomene besser wahrzunehmen, theologisch zu reflektieren und angemessen zu vermitteln. Durch die Erweiterung des Forschungsbereiches des neuen Instituts sollen auch mehr islamische Themen kritisch reflektiert und behandelt werden, um die Entwicklung einer kontextbezogenen islamischen Theologie und Religionspädagogik im europäischen Kontext voranzubringen“, so die Ziele der Neugründung, die in der Pressemitteilung dargestellt werden.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Es sollte eine konfessionsübergreifende Fakultät für Religionswissenschaften an den Universitäten geschaffen werden, an denen grundsätzlich jeder unabhängig von Glauben oder Unglauben lehren und lernen kann. Konfessionelle "theologische" Fakultäten, an denen nur bestimmte Religionsangehörige lehren und lernen können, sind in Wahrheit getarnte Religionsakademien auf Staatskosten, vergleichbar mit den Akademine der politischen Parteien (Willy Brandt Stiftung, Konrad Adenauer Stiftung). Das hat jedoch wissenschaftlicher Arbeit nichts zu tun und gehört daher nicht in den universitären Rahmen.
30.01.17
10:53