Aus Protest gegen ein Treffen der AfD haben in Münster viele Geschäftsleute die Lichter in ihren Schaufenstern ausgeschaltet. Tausende Menschen beteiligten sich an einer Demo gegen die AfD. Auch die zuvor heftig kritisierte Stadtverwaltung setzte ein Zeichen.
Rund 8000 Menschen haben sich nach Polizeiangaben in Münster an einer Demonstration gegen den Neujahrsempfang der AfD beteiligt. Geschäftsleute am Prinzipalmarkt löschten am Freitagabend als Zeichen des Protests die Lichter in ihren Schaufenstern und hissten Europafahnen. So wollten sie nach eigenen Angaben Haltung zeigen gegen die rechtspopulistische Partei. Auch die Stadt schaltete am Historischen Rathaus die Beleuchtung aus.
Zum Neujahrsempfang des AfD-Kreisverbands Münster war auch Parteichefin Frauke Petry ins Historische Rathaus gekommen. Kirchen, Gewerkschaften, der Integrationsrat und Kulturgruppen organisierten den Protest. Die Polizei sperrte den Bereich rund um das Historische Rathaus ab. Die Stadtverwaltung hatte zuvor argumentiert, dass alle Parteien grundsätzlich gleich behandelt würden – deshalb habe man der AfD einen Raum für den Neujahrsempfang zur Verfügung gestellt.
Der Prinzipalmarkt liegt direkt am Historischen Rathaus. Er gilt mit den nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebauten Häuserzeilen und Bogengängen im Schatten der Lambertikirche als Touristen-Attraktion. (dpa, iQ)