Zwei Wochen nach dem Brandanschlag auf die bosnische Moschee in Bielefeld erhält die Gemeinde einen anonymen Brief der für viel Wirbel sorgt. Der Staatsschutz ermittelt.
Letzte Woche Dienstag fand der Vorsitzende der bosnisch-islamischen Gemeinde in Bielefeld, Haris Mulic, einen vermeintlichen „Drohbrief“ in dem Briefkasten seiner Gemeinde, der von einer Unbekannten Person verfasst und an die Gemeinde adressiert wurde.
Der Brief wurde umgehend der Polizei übergeben. Während die Gemeinde das anonyme Schreiben als Drohbrief auffasst, handle es sich laut Staatsanwaltschaft nur um ein Schreiben, das lediglich die Sichtweise zum Anschlag wiedergebe. Der Staatsanwältin Stefanie Jürgenlohmann zufolge haben die Ermittlungen ergeben, dass es sich hierbei weder um ein Drohbrief, noch um ein Bekennerschreiben handle, heißt es im Westfalen Blatt.
Im Brief werde lediglich die Sichtweise zum Anschlag wiedergegeben. Dennoch ermittle mittlerweile der Staatsschutz gegen den anonymen Verfasser des Briefes, da einige Absätze als leicht beleidigend strafrechtlich relevant wären.
Laut Mulic fühle sich seine Gemeinde ausgeschlossen und diskriminiert, da die Polizei und die Staatsanwaltschaft ihre Arbeit nicht richtig machen würde. Während die Gemeinde von einer politisch-motivierten Tat ausgeht, konzentriere sich die Ermittlung eher auf Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Familien aus dem alten Jugoslawien.
Anfang Februar wurde ein Brandanschlag auf das Gemeindehaus der islamischen Gemeinschaft der Bosniaken in Bielefeld verübt. Zeugen aus der Nachbarschaft hörten gegen drei Uhr morgens, wie Fensterscheiben des Moscheegebäudes zerbrachen und beobachteten kurze Zeit später Flammen in der Moschee. Die Feuerwehr wurde sofort alarmiert.
Im Untergeschoss der Moschee befand sich der Imam der Gemeinde schlafend in seinem Bett. Er konnte rechtzeitig geweckt und aus dem brennenden Gebäude gerettet werden. Verletzt wurde niemand.