Die DITIB wird mit Spionagevorwürfen unter Druck gesetzt. Zur Unterstützung hat der Bund der Muslimischen Jugend (BDMJ) eine Petition gestartet.
Unter dem Motto „Nein zur Isolation des größten deutschen Islamverbandes” hat der Bund der Muslimischen Jugend (BDMJ), eine Petition gestartet. Ziel ist die DITIB, die die deutsche Politik schon seit mehreren Wochen beschäftigt, zu unterstützen. Zurzeit wurden über 12,000 Unterschriften gesammelt.
„Die DITIB ist mehr denn je auf die Unterstützung und Kooperation von Bund und Ländern angewiesen“, heißt es in der Petition. Nach über dreißigjähriger Zusammenarbeit auf allen verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen dürfe man der DITIB nicht der Rücken kehren und sie in die Isolation drängen.
Das angeschlagene Vertrauen könne nur nachhaltig wiederaufgebaut werden, wenn DITIB auf die Unterstützung der mehrheitlichen Gesellschaft zählen könne. Die DITIB sei ein Verein nach deutschen Recht und eine „Religionsgemeinschaft mit mehreren hunderttausend ehrenamtlich Engagierten – Männern und Frauen, Jugendlichen und Senioren. Eine Politisierung und Verunglimpfung wird nicht nur zu Lasten der Muslime, sondern auch zu Lasten der Gesellschaft insgesamt sein“, heißt es in der Petition weiter.
Der Bund der Muslimischen Jugend (BDMJ) ist die Jugendorganisation der islamischen Religionsgemeinschaft. Er versucht seit über drei Jahren qualitative Maßstäbe in der muslimischen Jugendarbeit zu setzen. Die DITIB-Jugend mache es sich zur Aufgabe, Ansprechpartner und Servicestelle für muslimische Jugendliche zu sein, um diese in die hiesige Gesellschaft zu integrieren und nachhaltige Strukturen zu etablieren. „Wir versuchen, unsere Jugendlichen zu einer aktiven Teilhabe am sozial-gesellschaftlichen und politischen Leben zu motivieren, damit sie einen positiven Beitrag leisten und sich in Deutschland beheimatet fühlen können“, heißt es in der Petition.
Die DITIB beschäftigt die deutsche Politik schon seit mehreren Wochen. Die Imame stehen im Verdacht, Informationen über Anhänger der Gülen-Bewegung gesammelt und an das türkische Generalkonsulat in Köln berichtet zu haben. Nach bisherigen Erkenntnissen des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes lieferten aus dem Bundesland mindestens 13 Imame Informationen nach Ankara. Gestern haben Ermittler die Wohnungen von vier Imamen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz durchsucht. Dabei seien Datenträger, Kommunikationsmittel und Unterlagen sichergestellt worden.