Freitagspredigten, 17.02.2017

Rat und Tat, Gebet, Fürbitte

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Islamic Arts - Freitagspredigt © facebook, bearbeitet IslamiQ

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche das Thema Rat und Tat behandelt. Dabei zitiert die IGMG eine Überlieferung des Propheten Muhammad (s), in dem er die Bedeutung und den Nutzen der Beratung erkläre, dass wenn einer Allah um das Beste (für sich) bitte, er nicht getäuscht werde, wer sich berate, werde nicht enttäuscht, wer wirtschaftlich mit seinem Geld umgehe, werde nicht verarmen.

Muslime legen großen Wert auf die Beratung. Sie nehmen Ratschläge an, respektieren die Meinungen anderer und profitieren von ihnen.

Wer sich nur auf seine eigene Meinung verlasse und eine Sache beginne, ohne sie vorher gründlich durchdacht und den Rat erfahrener Leute eingeholt zu haben, werde unvermeidlich enttäuscht.

Auf zum Gebet! Komm nicht zu spät!

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche das Verrichten des Gebets als Jugendlicher. Dabei zitiert die DITIB eine Überlieferung des Propheten Muhammad (s), in dem er die Jugendlichen, die ihre Gottesdienste verrichten, zu denjenigen zähle, die am jüngsten Tag unter dem Schatten des Thrones Allahs verweilen dürfen.

Das Gebet sei einer der fünf Grundpflichten des Islams. Junge und alte Menschen, Frauen und Männer, alle Muslime seien verpflichtet, das Gebet zu verrichten. Das Gebet habe viele Vorzüge: Es bringe den Menschen Allah näher, entwickle ein Verantwortungsbewusstsein und den Geist der Einheit, verhelfe zur Disziplin und schütze vor Sünden.

Jedes Lebensalter habe eine besondere und eigene Schönheit und eine besondere Verantwortlichkeit. Der Mensch könne nicht selbst bestimmen, wie lange und bis wann er leben werde. Deshalb sei es weder richtig, die Arbeit von heute auf morgen zu vertagen, noch die Gottesdienste.

Fürbitte um Vergebung für Fehler und Sünden (Şefaat)

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Fürbitte um Vergebung für Fehler und Sünden (Şefaat). Die Fürbitte sei ein fester Bestandteil des islamischen Glaubens, der durch den Koran, die Sunna, die Analogie und den Konsens der Gelehrten belegt werde.

Die Şefaat sei nicht die Bevorteilung einer Person oder Ungerechtigkeit, sondern eine durch Allah nahestehende Menschen verursachte Minderung der Strafe im Jenseits, aufgrund der im Wesentlichen guten Lebensführung des Menschen.

Als Beispiele für diese gute Lebensführung werden das Aufsagen von Lobpreisungen und Bittgebeten für den Propheten, der Dienst und die Anstrengung auf dem Wege Allahs und die Anstrengung für ein gottgefälliges Leben genannt. Allah sei ohne Zweifel imstande, jedem einzelnen Menschen zu vergeben. Mit der Fürbitte werde Allah die Strafe vieler Muslime mindern oder vollständig tilgen. Sie sei insofern ein Geschenk.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.