Wuppertal

Wuppertaler Moschee mit Parole beschmiert

Unbekannte haben die Außenfassade der Wuppertaler DITIB-Moschee mit politischen Schriftzügen beschmiert. Der Staatsschutz ermittelt.

17
02
2017
Moschee mit Parolen beschmiert © Facebook, bearbeitet by iQ.

In der Nacht zum Donnerstag wurde die Merkez-Moschee, der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), an der Gathe in Wuppertal Opfer eines islamfeindlichen Angriffs. Die bisher Unbekannten Täter haben die Außenfassade der Wuppertaler Moschee mit dem rot-schwarzen Schriftzug „AKP-Nutten“ besprüht.

Medienberichten zufolge zeige sich der Vorsitzende der Gemeinde und Landesvorsitzender der DITIB-NRW, Ersin Özcan, enttäuscht und fassungslos. „Wir müssen in letzter Zeit sowieso viel aushalten“, heißt es dort. Er fordere andere stets auf, sich für deutsche Parteien zu interessieren, da die AKP eine Partei in der Türkei sei und nichts mit ihrem Leben in Deutschland zu tun habe.

Auch die SPD-Landtagsabgeordneten Dietmar Bell, Andreas Bialas und Josef Neumann verurteilten die Schmierereien aufs Schärfste. „Eine solche Attacke auf ein Gotteshaus ist inakzeptabel. Schnellstmöglich müssen die notwendigen Ermittlungen durchgeführt werden, um die Täter zu identifizieren und ihrer habhaft zu werden“, heißt es in einer veröffentlichen Mitteilung.

Wuppertaler Gemeinde

„Solidaritätsbekundung der Wuppertaler Gemeinde“

Die Gemeinde erstattete Anzeige und entfernte die Buchstaben. Die Polizei habe die Anzeige wegen Sachbeschädigung aufgenommen. Wegen eines möglichen politischen Hintergrunds ermittelt der Staatsschutz. Das Moscheegelände sei mit einer Videokamera gesichert. Die Videoaufnahmen von der Tatnacht werden aktuell noch ausgewertet.

Nach dem Freitagsgebet hat die Wuppertaler Gemeinde zu einer Solidaritätsbekundung aufgerufen. Alle Anwesenden stellten sich hinter dem Banner mit den Worten „Unsere Gemeinde, unsere Stadt, unsere Heimat“.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Solche Schmierereien stellen natürlich Sachbeschädigungen dar und sind daher rechtswidrig. Der richtige Ansatz wäre es sich in den Medien und in Internetseiten diesbezüglich zu Wort zu melden. Mit dem Slogan "AKP-Nutte" sollte offenbar auf eine Naheverhältnis zwischen deutschen Moscheen und der türkischen Religionsbehörde hinweisen. Die Aufforderung von Herrn Ersin Özcan, sich für deutsche Parteien zu interessieren, da die AKP eine Partei in der Türkei sei und nichts mit ihrem Leben in Deutschland zu tun habe, ist positiv. Hoffentlich handelt es sich dabei nicht bloß um ein Lippenbekenntnis.
20.02.17
11:02