Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Muslimische Aktivisten sammeln über 65.000 $ für einen jüdischen Friedhof

Als Reaktion auf die Schändung eines jüdischen Friedhofs im Bundesstaat Missouri starteten zwei muslimische Menschenrechtsaktivisten eine Fundraising-Kampagne. Innerhalb von wenigen Stunden konnten sie über 65.000 $ an Spenden sammeln und haben somit ihr ursprüngliches Ziel von 20.000 $ überschritten.

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02
2017
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Der Kampagnentitel: Muslims Unite to Repair Jewish Cemetery. © https://www.launchgood.com/project/muslims_unite_to_repair_jewish_cemetery#/

In der Nacht von Sonntag auf Montag haben Unbekannte einen jüdischen Friedhof in der US-Stadt St. Louis (Missouri) beschädigt. Dabei wurden rund 170 Grabsteine beschädigt oder umgekippt. Es wird nun ermittelt, ob es ein Hassverbrechen oder Vandalismus war, doch die Schädigung des Chesed Shel Emeth Friedhof habe in jedem Fall eine sehr verstörende Auswirkung auf die jüdische Gemeinde gehabt, so die Leiterin der hiesigen Antidiskriminierungsstelle, Karen Aroesty, zu „ABC News“.

Die Nachricht entrüstete jedoch nicht nur die jüdischen Bürger. Als Reaktion auf die Schändung starteten die zwei amerikanisch-muslimischen Menschenrechtsaktivisten, Linda Sarsour und Tarek El-Messidi, eine Fundraising-Kampagne. Auf ihren Facebook-Seiten riefen sie zu Spenden für den Wiederaufbau des Friedhofs auf. Bereits nach drei Stunden haben sie ihr Ziel, von 20.000 Dollar, erreichen können. „Muslimische AmerikanerInnen stehen solidarisch mit der jüdisch-amerikanischen Gemeinde zusammen und verurteilen diese schreckliche Tat auf das Schärfste“, so die Erklärung der Aktivisten zu der gestarteten Spende auf der Kampagnen-Seite.

Zum jetzigen Zeitpunkt beträgt der gesammelte Beitrag über 65.000 Dollar, insgesamt haben 2347 an der Kampagne teilgenommen. Die Spende soll laut Angaben der Initiatoren noch 26 Tage Laufzeit haben. Auf Twitter gab Linda Sarsour, die sich für die Rechte marginalisierter Gruppen und Minderheiten einsetzt, mitgeteilt, dass alles was die 20.000 $ Marke übersteigt an andere jüdische Gemeinden in den Vereinigten Staaten verteilt wird, um somit ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen.