Der ehemalige Bundespräsident nennt die Alternative für Deutschland (AfD) „fremdenfeindlich und rechtsextremistisch“. Kritik gab es auch an den etablierten Parteien.
Der frühere Bundespräsident Christian Wulff (CDU) hat die AfD als „fremdenfeindlich und rechtsextremistisch“ bezeichnet. In ihrem Programm gehe die AfD gegen Minderheiten, Homosexuelle und psychisch Kranke vor, sagte Wulff der Magdeburger „Volksstimme“ (Samstag). „Sie grenzt sich nicht ausreichend von Bewegungen wie Pegida ab und schadet Deutschland und seinem Ansehen in der Welt mit ihrer nationalistischen, antieuropäischen Politik.“
Wulff rief die etablierten Parteien auf, deutlicher zu machen, dass Deutschland erfolgreich sei, weil das Land seinen Weg in und mit Europa gehe. „Als Wirtschaftsstandort leben wir vom Export und von der Innovation“, sagte Wulff. „Weltoffenheit ist ein wesentlicher Grund für unseren wirtschaftlichen Erfolg, der dafür sorgt, dass Menschen Arbeit und Einkommen haben und ihre Familien ernähren können.“ Sollte der Nationalismus in Deutschland und der Welt wieder die Überhand gewinnen, dann werde Deutschland am stärksten darunter leiden, warnte der frühere CDU-Politiker.
Wulff hatte 2010 als Bundespräsident zu seinem Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ viel Zustimmung, aber auch viel Widerspruch bekommen. Führende Politiker der AfD haben den Islam hingegen als eine „politische Ideologie“ bezeichnet, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar sei. Die rechtspopulistische Partei will zudem, dass die EU zu einer Wirtschaftsunion zurückentwickelt wird und die Nationalstaaten wieder im Mittelpunkt stehen. Freihandelsverträge wie Ceta der EU mit Kanada oder des lange verhandelten TTIP mit den USA lehnt sie ab. (dpa, iQ)