Ingolstadt

Fitnessstudio verbietet Kundin das Kopftuch

Ein Fitnessstudio in Ingolstadt verbietet einer muslimischen Kundin mit einem Kopftuch zu trainieren. Diese fühlt sich diskriminiert und wehrt sich gegen das Verbot.

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03
2017
Laufband © Marco Verch auf flickr, bearbeitet by IslamiQ.

Ein Fitnessstudio in Ingolstadt verlangt von einer muslimischen Kundin beim Training ihr Kopftuch abzulegen und begründet dies mit hygienischen Richtlinien, wie der Donaukurier berichtet. Die Kundin, die als Ärztin mit einem Kopftuch in einem Krankenhaus in Ingolstadt tätig ist, weigert sich dieser Aufforderung nach zu kommen. Sie fühle sich von den Mitarbeitern des Fitnessstudios diskriminiert, teilte sie dem „Donaukurier“ mit.

Sie habe sich erst kürzlich in diesem Fitnessstudio angemeldet. Beim Probetraining habe man ihr nichts von etwaigen Hygienebestimmungen und Richtlinien mitgeteilt. Da habe sie mit ihrem Kopftuch am Training teilgenommen. Erst nach Vertragsabschluss, an ihrem zweiten Trainingstag seien die Mitarbeiter mit dieser Forderung an sie herangetreten und verlangten schließlich von ihr das Fitnessstudio zu verlassen.

Das Fitnessstudio bot ihr nun ein Sonderkündigungsrecht an. Dies lehnte die Kundin allerdings ab. Ihr ginge es nicht um das Geld. Sie verlange eine Entschuldigung. In dem Fitnessstudio wolle sie zwar nicht mehr trainieren, aber sie sei auch nicht bereit auf ihr Recht zu verzichten.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Auch vielen Muslimen und Musliminnen ist die entschlossene Verteidigung einer Atmosphäre des Säkularismus im öffentlichen Dienst, der privaten Arbeitswelt und generell im öffentlichen Leben ein großes Anliegen. Ich habe eine muslimische Arbeitskollegin aus Bosnien, die aufgrund ihres muslimischen Glaubens während des Jugoslawienkriegs vor gut 20 Jahren als Flüchtlng nach Österreich kam. Sie verfolgt mit großem Argwohn, dass in Bosnien-Herzegowina in den letzten vermehrt Beamtinnen, Richterinnen auf dem Kopftuchtragen im Dienst beharren und hält das insbesondere für eine aus Saudi Arabien ideologisch ferngesteuerte Kampagne. Auch Fereshda Ludin, die die deutschen Gerichte jahrelang damit beschäftigt hat, da sie um jeden Preis mit Kopftuch im öffentlichen Schulsystem unterrichten wollte, ist alles andere als ein unschuldiges und rein spirituelles Naivchen. Nicht von ungefähr hat sie jahrelang in Saudi Arabien gelebt.
22.03.17
14:33
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Es gibt eben Menschen, die die islamischen Dogmen aus dem Mittelalter nicht besonders toll finden und im Zuge der Meinungsfreiheit haben auch Sie und Ihre Freunde von den div. Islamverbänden das zu akzeptieren.
23.03.17
11:36
Corinna Schreiber sagt:
Also wenn die Muslime von uns Toleranz erwarten, müssen sie diese im Gegenzug auch besitzen. Ich werde mal nächsten Freitag im Stringtanga (natürlich mit angeklebten Nippeln) in eine Moschee zum Freitagsgebet gehen, da auch Allah und Mohammed einmal meinen hart erarbeiteten Superkörper sehen können. Müsste ja dann keinerlei Probleme geben, die Muslime sind ja dann sicherlich auch tolerant ......
31.12.18
17:13
Nina sagt:
Europa akzeptiert gleichgeschlechtliche Ehen, hat jedoch mit Kopftuch ein Problem. Wobei handelt es sich nur um einen Stück Stoff. Echt ein komisches Gefühl für Toleranz, ähnelt einer Einbahnstraße. Na ja, Europa halt. Die Kundin kann echt ein Studio wechseln. Die Fitness Studios kämpfen hart um jeden Kunden und werden nicht nur ein Kopftuch akzeptieren, sondern vieles anderes auch. Zumindest bei uns in Wien ist es so.
30.11.19
23:29
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