Islamunterricht

GEW gegen Zusammenarbeit mit DITIB

Die hessische Lehrergewerkschaft GEW fordert die Zusammenarbeit mit DITIB beim islamischen Religionsunterricht zu überdenken.

29
03
2017
Lehrergewerkschaft GEW © by Thomas Kohler auf flickr, bearbeitet by IslamiQ.

Die hessische Lehrergewerkschaft GEW stellt in einem Schreiben an Kultusminister Alexander Lorz (CDU) die Zusammenarbeit mit der Islamischen Religionsgemeinschaft DITIB beim islamischen Religionsunterricht „grundsätzlich in Frage“. Die Berichte über die Abhängigkeit der DITIB von der türkischen Religionsbehörde und über die Bespitzelung von Lehrern durch die DITIB seien nicht neu, begründet die GEW am Dienstag in Frankfurt ihren Vorstoß.

Vor diesem Hintergrund bezeichnete die Gewerkschaft die Entscheidung von Lorz, die Zusammenarbeit mit DITIB durch ein Gutachten überprüfen zu lassen, als richtig aber „sehr spät“. Birgit Koch, Vorsitzende der GEW in Hessen, erklärte zudem, dass es „besorgniserregende“ Berichte gebe, nach denen Lehrer von Eltern und örtlichen Moscheevereinen unter Druck gesetzt worden seien, den aus der jeweiligen Sicht „richtigen Islam“ zu vertreten.

Das Kultusministerium forderte die Gewerkschaft auf, die Vorwürfe zu belegen und konkrete Hinweise dafür zu liefern. Diese würden natürlich vertraulich behandelt, versicherte ein Sprecher. Bislang seien dem Ministerium derartige Vorkommnisse aber nicht bekannt. Das Gutachten wird nach Einschätzung des Sprechers noch in diesem Schuljahr fertig sein. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Dilaver sagt:
Ein Armutszeugnis für die Gewerkschaft, auf Basis von postfaktischen Gerüchten Forderungen zu stellen gepaart mit der Unfähigkeit, eine Alternative anbieten zu können.
29.03.17
15:50
Manuel sagt:
Vollkommen richtig, keine weitere Zusammenarbeit mit AKP-Islamisten!
30.03.17
10:20
Johannes Disch sagt:
@Dilaver Das Armutszeugnis liegt hier auf Seiten der DITIB und des türkischen Staates. Nach den Ereignissen der letzten Wochen, die darin gipfeln, dass der türkische Staat gar deutsche Politiker ausspioniert und Listen hat über unliebsame türkische Bürger in Deutschland, hat sich eine Zusammenarbeit mit der DITIB erst einmal erledigt. Was sich Erdogan erlaubt, das ist in der Geschichte der internationalen Beziehungen wirklich einmalig. Ein EU-Beitrittskandidat und NATO-Mitglied bezichtigt Partner des Faschismus, bezeichnet sie als Nazis und lässt die ausspionieren. Die Erdogan-Türkei hat sich endgültig disqualifiziert.
30.03.17
14:03
Manuel sagt:
@Dilaver: Sie können ja in die Türkei zurückgehen, wenn es Ihnen bei uns nicht passt, wir brauchen hier keinen türkischen politischen Islam, punkt!
31.03.17
11:08
Andreas sagt:
@Manuel: Sie können natürlich weiterhin ignorieren, dass in Deutschland Muslime leben, due die gleichen Rechte haben, wie alle Menschen. Wenig hilfreich ist es, den Muslimen zu sagen, dass sue doch auswandern sollen, wenn es ihnen hier nicht passt. Sue scheinen von einer Art Diktatur zu träumen, in der jeder nur das glauben darf, was Sie selbst glauben. Alle anderen sollen kuschen oder gehen. Zu Dilaver hat bereits Johannes Disch alles gesagt, was zu sagen ist.
31.03.17
23:27
Kritika sagt:
L.S. Was hat überhaupt Islamischer Unterrich in Deutsche Schulen zu suchen? Haben wir auch Budistischer, Mormonischer, Bramanischer, Judischer, Baptistischer, Hinduistischer, . . . Unterricht an Deutschen Schulen? Sinnvoll wäre, den Schülern eine Übersicht aller Religionen bei zu bringen: an was oder wen glauben die unterschiedliche Religionen? wie sind sie entstanden? usw. Dafür sind Mosleme aber nicht geeignet und schon gar nicht solche die, unter Türkischen Einfluss stehen. Am Besten für diesen Job wären religionsfreie Lehrer, die dann allen Religionen gleichermassen neutral gegenüber stehen. Gruss, Kritika
01.04.17
18:15
Manuel sagt:
@Andreas: Ich habe von AKP-Islamisten gesprochen, die brauchen wir hier nicht, die können gerne wieder in die Türkei zurückgehen und ihrem Idol Erdogan huldigen, also das nächste mal genauer lesen würden Ihnen nicht schaden! Oder verteidigen Sie auch noch den politischen Islamismus Erdogans?
03.04.17
10:21
Bernd sagt:
Ich teile die Meinung von Johannes Disch: Aus meiner Sicht muss sich die DITIB vom türkischen Staat abkoppeln und einen eigenen Weg gehen. Wir können es nach den ganzen Vorfällen und offensichtlichen Unterwanderungsbemühungen unserer Demokratie einfach nicht weiter akzeptieren, dass ein fremder Staat über seine Religionsbehörde oder seine Konsulate auf die Gläubigen oder Schüler in diesem Land (politischen) Einfluß ausübt. Zudem haben mir Flüchtlinge berichtet, dass sie den Satz , 'Demokratie ist eine westliche Krankheit' ,, bereits öfter bei ihren Moschee-Besuchen gehört haben. D.h. hier wird direkt jede Integrationsbemühung unseres Landes konterkariert und zur Ausgrenzung aufgerufen. Dagegen müssen wir etwas tun. Solche Imame würde ich wirklich des Landes verweisen wollen, wegen Landfriedensbruch.
04.04.17
20:34