Keine Religionsfreiheit

Chinesisches Anti-Islam-Gesetz tritt in Kraft

China hat in seiner muslimisch geprägten Provinz Xinjiang mitunter das Tragen einer Burka und langer Bärte verboten. Ein entsprechendes Gesetz, das das religiöse Leben der Muslime drastisch einschränkt, trat am Wochenende in Kraft.

02
04
2017
Uiguren
Uiguren bei einer Demonstration in Berlin gegen die Menschenrechtsverletzungen in China @ flickr/CC 2.0/langkawi

China hat in seiner muslimisch geprägten Provinz Xinjiang das Tragen des Burka und langer Bärte verboten. Ein entsprechendes Gesetz, das das religiöse Leben der Muslime drastisch einschränkt, trat am Wochenende in Kraft, wie der vatikanische Pressedienst Asianews berichtete. Demnach sind neben dem Schleier und „abnormalen“ Bärten künftig auch religiöse Hochzeits- und Beerdigungszeremonien als „Zeichen eines religiösen Extremismus“ untersagt.

Von den 22 Millionen Einwohnern Xinjiangs gehören knapp die Hälfte dem muslimischen Turkvolk der Uiguren an. Die Regierung rechtfertigte das Gesetz als notwendigen Schritt im Kampf gegen islamistischen Terror, religiösen Fundamentalismus und Separatismus.

Insgesamt verbietet das Gesetz 15 religiöse Verhaltensweisen, die als Störung der säkularen Ordnung aufgefasst werden könnten. Dazu zählt unter anderem die Weigerung von Eltern, ihre Kinder am nationalen Bildungssystem teilnehmen zu lassen. Ferner dürfen Muslime erst ab dem 18. Lebensjahr die Moschee besuchen. Imame müssen ihre Freitagspredigten zuvor Regierungsstellen zur Überprüfung vorlegen.

Muslimen ist es auch untersagt, die islamischen Reinheitsgebote außer bei Lebensmitteln im gesellschaftlichen Leben einzufordern. Es gelte, eine religiöse Einmischung in das säkulare Leben nichtmuslimischer oder nichtreligiöser Menschen zu verhindern. Auch das Fasten im Ramadan unterliegt künftig gesetzlichen Beschränkungen.

Ein Großteil der im Gesetz verankerten Vorschriften galt in Xinjiang bereits seit Jahren in Form von Direktiven der Kommunistischen Partei. Menschenrechtler kritisierten das Gesetz als weiteren Verstoß Pekings gegen die Religionsfreiheit. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Verglichen mit dem unendlichen Elend, das der Islam im Nahen Osten verursacht aber auch angesichts der todesverachtenden Agressivität die der Islam in den letzten Jahren ausserhalb ihres Stammgebietes entfaltet, fallen die Massmahmen der Chinesen doch recht moderat aus. Das BurkaVerbot gibt es auch schon in MusterDemokratien wie Frankreich und die Niederlande. Und ohne Vollbart und Kopftuch kommen ohnehin fast alle Religionen aus, also was soll's? Kritika will den Chinesen nicht auf dumme Gedanken bringen und schreibt diesmal den SteckenpferdSatz in Geheimsprache: Kritika dice: Sin el Islam, el mundo sería mucho más pacífico. Saludos desde Kritika.
02.04.17
22:24
Holger Berger sagt:
Keine Religionsfreiheit? Also ständige muslimisch-geprägte bzw. koran-gesteuerte Einmischung in das säkulare Leben von nichtislamisch orientierten Menschen sollte eigentlich überall reduziert werden und nicht zulässig sein.
03.04.17
15:20
Frag W. Ürdig sagt:
@Kritika? Der Islam hat das Leid verursacht? Bitte? Waren etwa die US-Truppen unter der Flagge des Halbmonds einmarschiert oder unter einem völkerrechtswidrigen Vorwand, einer Kriegslüge? Wenn jemand "todesverachtende Agressivität" in die Region gebracht hat, dann die selbsternannten "Allianz der Guten" (Stichwort: Abu Gharib, Falujja)! Würden SIe Ihren "Geheimsatz" sich auch über das Judentum trauen zu sagen? Und schließlich: Bei Nordkorea ist jede staatliche Anordnung von Frauenfrisuren natürlich Faschismus, aber wenn es gegen muslimische Bärte ist, dann klatschen Sie? Wie fänden Sie eine Regel, die Männern das Tragen jüdischer Schläfenlocken untersagt? Würde mich ernsthaft interessieren.
03.04.17
19:21
Manuel sagt:
@Frag W. Ürdig: Warum bringen den die islamischen Länder des Nahen Ostens sozial und innovativ nichts auf die Reihe, weil Sie ständig mittelalterlichen Dogmen anhängen, Frauen als Menschen zweiter Klasse behandeln, (religiöse) Minderheiten diskriminieren oder gar verfolgen, freie Gedanken unterdrücken, Nacktheit und Sexualität außerhalb der Ehe verteufeln, usw.. Glauben Sie, in so einem Klima kann es irgendeine Entwicklung geben? Also sorry, nicht alleine der Westen ist schuld an der Situation, die Islamische Welt müsste halt endlich mal im 21. Jahrhudnert ankommen und raus aus dem Mittelalter! Und weil Sie das Judentum ansprechen, Israel ist der einzige Staat im Nahen Osten, der eine Demokratie ist und auch wissenschaftlich etwas auf die Reihe bringt!
04.04.17
9:25
Ute Fabel sagt:
Ich würde mich freuen, wenn ich in IslamIQ einmal einen Artikel lesen könnte, wo der Zwang für alle in Ländern wie Saudi Arabien oder dem Iran nach den religiösen Regeln einer Staatsreligion zu leben angepragert wird. Oder einen Artikel gegen Beschneidung von religionsunmündigen Minderjährigen und deren Recht auf körperliche Unversehrheit und negative Religionsfreiheit.
04.04.17
13:31
Charley sagt:
@ Ute Fabel: zwischen nicht dürfen und müssen gibt es eine tolerante Mitte. Diese nicht nur bei uns zu genießen, sondern aktiv zu bejahen, würde die Moslems Deutschlands als Verfechter eben derjenigen Freiheit auszeichnen, die sie eben genießen. ..... wüüüürde!!!
04.04.17
18:51
Charley sagt:
Übrigens lehne ich diese Maßnahmen der Chinesen absolut ab, weil sie schlichtweg 1.) erniedrigend für die Muslime sind und 2.) vermutlich eher zu einer Radikalisierung als zu einer Befriedung der Konflikte führen wird. Wenn eine Religion so festgelegt ist auf eine bestimmte äußerliche Folklore-Kultur (Kopftuch-Bärte), so zeigt sie darin ja eine erbärmliche Enge der eigentlichen religiösen inneren Kultur. Da man so ängstlich sich an solche äußerliche Folkloremerkmale (zwecks Identifikation) klammert, wird man sich nun um so krampfhafter an andere Aspekte klammern. Die sind sicherlich "agressiver" als Bärte oder Kopftücher.
04.04.17
19:15
Kritika sagt:
L.S. An Fragwürdig Immer langsam mit den jungen Pferden! Kritika schreibt:". . . dem unendlichen Elend, das der Islam im Nahen Osten verursacht" Fragwürdig formt das um in "Der Islam hat das Leid verursacht? Bitte? Waren etwa die US-Truppen . . einmarschiert . . Eventuelles Leid, dass einmarchierende US-Truppen irgendwann einmal irgendwo verursacht haben mögen waren deutlich nicht Kritikas Thema. Tagtäglich leiden und sterben Menschen unter der Gewalt Islamische Kämpfer: wie Islamischer Staat, der mit dem Koran in der Hand im Namen des Islam tötet. Gäbe es den Islam nicht, wären auch diese Kämpfer nicht da und die Menschen dort würden friedlich leben. Einverstanden, Fragwürdig? Nein, wenn es die Juden nicht gäbe, wäre die Welt nicht entscheidend friedlicher, vielleicht nicht einmal das heutige Gebiet Israel. Denken Sie, Fragwürdig, an den Gasastreifen, den Israel als blühende Landschaft, die Zytrusfrüchte exportierte, den Islamischen Palistinensern überlassen hat. Aus ein prosperierendes Stück Land mit Seehaven und Flugplatz machten die Moslems in kurze Zeit ein Chaos; exportiert wird dort nur noch Gewalt. Was Nordkorea betrifft: Kritika betrachtet es mit Sorge und Mitleid für die Bürger. Kritika klatscht nicht ob eines Verbotes von langen Bärten sondern stellt fest: es gibt Schlimmeres, zB öffentliches Auspeitschen wegen Lapalien in vom Islam beherrschten Staaten. Zum Schluss Ihre SchläfenLocken: Wenn in Deutschland in Schulen,bei Gericht oder in Ö
04.04.17
21:58
Kritika sagt:
Nach der digitalen Unterbrechung noch "Zum Schluss Ihre SchläfenLocken" an Fragwürdig: Wenn in Deutschland in Schulen, bei Gericht oder in Öffentlichen Verkehrsmittel religiöse Zeichen verbannt würden, dann sollte das nicht nur für Frauen mit Kopftüchern gelten sondern sondern auch für Männer mit Schläfenlocken und SchornsteinfegerZylinder. Gruss, nicht nur an Fragwürdig, Kritika.
04.04.17
22:21
Kritika sagt:
Noch eine Bemerkung zu Gasa: Jemand, der es gut meinte mit den Palistinensern hat einmal entteuscht resigniert: "Aus Gasa hätte ein zweites Singapore werden können". Wer Singapore und auch HongKong kennt wird einräumen: Da ist was d'ran. Beides kleine Flecken Land am Meer, der einzige Rohstoff: den Fleiss und die Intelligenz der Bewohner. Mehr noch Singapore als HongKong bietet seinen Bewohnern eine angenehme Umwelt, meilenweit entfernt von Gasa. Schade, dass die Palistinenser diese Chance nicht ergriffen haben. Gruss, Kritika
04.04.17
22:53
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