Die Forderung des österreichischen Bundespräsidenten Van der Bellen, Frauen sollten bei steigender Islamophobie alle aus Solidarität ein Kopftuch tragen, löste eine kontroverse Debatte aus.
Der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen sorgt mit einer Aussage zum Kopftuch für Schlagzeilen. Im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung mit Schülern im Haus der Europäischen Union in Wien sagte er: „“Es ist das Recht der Frau – tragen Männer auch Kopftücher? – sich zu kleiden, wie auch immer sie möchte. Das ist meine Meinung dazu. Im Übrigen nicht nur muslimische Frauen. Jede Frau kann ein Kopftuch tragen. Und wenn das so weitergeht – und damit bin ich schon bei der nächsten Frage – bei der tatsächlich um sich greifenden Islamophobie wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. Alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun.“
Anlässlich seines hunderttägigen Jubiläums als Bundespräsident strahlte der Österreichische Rundfunk (ORF) einen ausführlichen Beitrag aus, indem auch ein Ausschnitt aud dieser Diskussionsveranstaltung gezeigt wurde. Während einige die Solidaritätsforderung des Präsidenten unterstützen kritisieren andere diese Forderung aufs Schärfste.
Politische Oppositionelle, allern voran die FPÖ, zeigen sich empört über die Aussage des Bundespräsidenten. „“Es hat nicht lange gedauert, bis der „Unabhängigste aller Unabhängigen“ seine Maske fallen hat lassen und seine wahre Gesinnung zeigt. Das ist ein integrationspolitischer Amoklauf. Der Bundespräsident hat mit dieser Aussage das zarte Pflänzchen des Widerstandes gegen die Islamisierung des Landes, das nach dem Erdogan-Votum im rot-schwarzen Garten zu keimen begonnen hat, rüde zertreten“, so FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickel gegenüber der Zeitung „Salzburger Nachrichten“.