Ein muslimischer Zusammenschluss kritisiert das Vorgehen bei der Schaffung eines islamischen Ausbildungszentrums in Belgien. Muslime würden dabei bevormundet.
Der Zusammenschluss der belgischen Muslime (EMB) kritisiert das Konzept des geplanten islamischen Ausbildungszentrums. In einem Brief an den wallonischen Vize-Ministerpräsidenten Jean-Claude Marcourt äußerte der EMB Bedenken, wie die Zeitung „La Libre“ am Donnerstag berichtet. Der Zusammenschluss zeige sich besorgt, dass in dem Institut Mehrheitsbeschlüsse gefasst werden könnten.
Dem EMB stehen drei der insgesamt zwölf Sitze in dem Gremium zu. Zudem forderte der EMB einen muslimischen Direktor. Wie der Leiter bestimmt wird, stehe derzeit noch nicht fest. Die Einrichtung des Ausbildungsinstituts war vor einem Jahr von der Kommission „Islam für Belgien“ vorgeschlagen worden, um die Ausbildung der Imame in Belgien von staatlicher Seite zu fördern.
Der EMB sei offen für eine Partnerschaft, aber nicht für Bevormundung, wird der Vorsitzende Salah Echallaoui zitiert. „Wir scheinen nicht mehr echte Partner in diesem Prozess zu sein“, sagte er. Marcourts Kabinettschef Toni Pelosato äußerte sich überrascht. Aus seiner Sicht sei ein Konsens erreicht worden. Man sei sich aber der Sensibilität des Themas bewusst. (KNA/iQ)