Die Türkisch-Islamischen Union DITIB ist entsetzt: Mehrere Brandsätze werden gegen eine Moschee geworfen. Dort wohnt der Imam mit seiner Familie. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.
Unbekannte haben in Weil am Rhein (Kreis Lörrach) einen Anschlag auf den örtlichen Türkisch-Islamischen Kulturverein verübt. Sie warfen in der Nacht zum Freitag mehrere Brandsätze gegen das als Moschee genutzte Vereinsgebäude, teilte die Polizei mit.
Es wurden Fensterscheiben beschädigt, die Brandsätze gelangten jedoch nicht ins Innere des Gebäudes. Zu einem größeren Feuer kam es den Angaben zufolge nicht, der Sachschaden wurde von der Polizei als gering eingestuft. Die für den Staatsschutz zuständige Staatsanwaltschaft Karlsruhe habe den Fall übernommen, sagte ein Sprecher. Konkrete Hinweise zu Tätern und Motiv gebe es nicht. Eine islamfeindliche Tat wird nicht ausgeschlossen, doch genaueres könne erst nach Ermittlungsende gesagt werden. Es gibt kein Bekennerschreiben. Auch Augenzeugen fehlten. Entdeckt wurden Schäden beim Morgengebet.
Dem müsse dringend Einhalt geboten werden, hieß es beim DITIB-Bundesvorstand. Dass bei dem Vorfall nur ein Sachschaden entstanden sei, dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass in dem Gebäude der Imam mitsamt seiner Familie wohnt.
Der aktuelle Brandanschlag belaste nicht nur die Moscheegemeinde in Weil, sondern er belaste das Sicherheitsempfinden des gesamten DITIB-Verbandes. „Er belastet das Vertrauen in die öffentliche Sicherheit und – falls auch diese Ermittlungen im Sande verlaufen sollten – in die Sicherheitsorgane.“ (dpa, iQ)