In Dresden nahmen am Montag Tausende an Kundgebungen der islam- und fremdenfeindlichen Pegida und der AfD teil. Formal waren die Veranstaltungen getrennt, in der Sache aber vereint.
Erstmals haben das islam- und fremdenfeindliche Pegida-Bündnis und die AfD-Basis in Dresden gemeinsam Kundgebungen abgehalten. Der Dresdner AfD-Kreisverband war am Montagabend zwar bemüht, die Versammlungen, die zeitlich aneinander anschließend auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche stattfanden, formal getrennt zu sehen.
Redner beider Lager ließen aber keinen Zweifel daran, dass AfD und Pegida gemeinsam stehen. „Wir haben heute Geschichte geschrieben“, sagte der Vorsitzende der Jungen Alternative (JA) in Dresden, Matthias Scholz. „Heute stehen wir zwar hier in den Demo-Wagen getrennt, aber in der Sache vereint.“
Pegida hatte zuvor unverhohlen und unter Verwendung des AfD-Logos zu einer gemeinsamen Kundgebung aufgerufen. Mehr als die sonst üblichen rund 2000 Anhänger versammelten sich daraufhin vor der Frauenkirche. Pegida-Chef Lutz Bachmann hatte der AfD sein Bündnis bereits mehrfach als Plattform angeboten.
Der AfD-Landesvorstand um Parteichefin Frauke Petry ist gegen solche Veranstaltungen. Für den stellvertretenden Landesvorsitzenden Thomas Hartung bewegen sie sich in einer „Grauzone“. Der Bundesvorstand der Partei hatte Auftritte bei Pegida untersagt. Der Beschluss war allerdings in Teilen vom Bundesschiedsgericht kassiert worden. Anfang April hatte der Landesparteitag der sächsischen AfD für eine Aufhebung des Abgrenzungsbeschlusses votiert. (dpa, iQ)