Der Lutherische Weltbund will sich von Martin Luthers Aussagen, der Islam sei bedrohlich distanzieren.
Der scheidende Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Bischof Munib Junan, hat eine kritische Auseinandersetzung mit den Aussagen Martin Luthers zum Islam gefordert. Genau wie der LWB sich gegen Luthers Verurteilungen der Katholischen Kirche und des Judentums gestellt habe, müsse er sich auch von dessen Wahrnehmung des Islams als Bedrohung distanzieren, sagte Junan beim Eröffnungsgottesdienst zur Zwölften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes am Mittwoch im namibischen Windhoek. An dem Treffen unter dem Motto „Befreit durch Gottes Gnade“ nehmen rund 280 Delegierte der Mitgliedskirchen teil. Während der Versammlung soll auch ein Nachfolger für Junan gewählt werden.
Junan begrüßte zudem ein kürzlich von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) veröffentlichtes Statement, in dem sie um Vergebung für die deutschen Kolonialverbrechen in Namibia gebeten hatte. Er bot die Unterstützung des LWB für Namibias Versöhnungsprozess mit Deutschland an. Es sei nötig, Erinnerungen an vergangene Ungerechtigkeiten anzuerkennen und zu akzeptieren, damit Heilung möglich werde. (KNA/iQ)