Vorbilder, die uns positiv stimmen, sind heute wichtiger denn je. In der neuen IslamiQ-Reihe möchten wir unsere Leser zu Autoren machen. Eine Leserin schreibt über ihr Vorbild: Hadîdscha Bint Huwailid
Viele haben den Namen „Hadîdscha Bint Huwailid“ bereits schon einmal gelesen oder gehört. Sie ist auch bekannt unter dem Namen „Mutter der Gläubigen“, „Die Reine“ oder „Die Große“. In der muslimischen Community hatte und hat sie einen sehr hohen Stellenwert.
Hadîdscha war war eine intelligente und reiche Geschäftsfrau in Mekka. Des Weiteren gehörte sie dem wohlhabenden und bekannten Stamm der „Quraisch“ an und hatte somit eine hohe soziale Stellung in der islamischen Historie. Trotz ihres Reichtums, war sie bereit ihr ganzes Vermögen aufzuopfern, um so den Armen und Bedürftigen zu helfen.
Als sie 40 Jahre alt war heiratete sie Muhammed im Jahre 594 n. Chr. Damals war der Prophet (s) nicht in der Lage eine Hochzeit zu finanzieren. Jedoch war dies kein Hindernis, denn sie hatte schließlich andere Maßstäbe; sie liebte ihn und seinen edlen Charakter.
Als sich der Prophet auf den Berg „Hira“ begab, um zu meditieren. Seine Gattin ermöglichte es ihm und unterstütze ihn dabei. Als er dort eines Tages die erste Offenbarung erhielt, ergriff es ihn sehr, darum eilte er zitternd nach Hause und bat seine Frau, ihn einzuhüllen bzw. ihn mit einer Decke zu bedecken. (Quelle: Sahih al-Buchari, Kapitel 84/Hadithnr. 6982)
Nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte, berichtete er seiner Ehefrau was geschehen war und betonte, dass er noch nie zuvor solche Angst verspürte. Seine Gattin tröstete und motivierte ihn mit Worten, die ihn bestärkten.
Hadîdscha ging daraufhin zu ihrem Onkel Waraqa ibn Naufal, um ihren Mann auf diesem Weg moralisch zu unterstützen. Der Onkel bestätigte ihr, dass er der angekündigte Prophet sei. Nach der zweiten Offenbarung nahm sie den Islam an und war somit die erste Muslimin. (Quelle: Narrated in Sahih al Bukhari, Volume 4, Book 55, Number 605)
Als er (s) anfing die Botschaft des Islam zu verbreiten wurde er degradiert und beschimpft, so erging es auch seiner Frau. Aber sie ließ von ihrer Sanftmütigkeit nicht ab. Des Weiteren verlor sie ihre gesellschaftliche Position und ihre Freundinnen. Trotz allem blieb sie ihrer Linie treu. Dies beweist, dass sie weiterhin ein großes Vertrauen zu Allah hatte. Sie hat mir gezeigt, dass man vor allem in schwierigen Situationen voll und ganz Allah vertrauen schenken soll, auch wenn man meint keinen Ausweg mehr zu finden. Diese und weitere Eigenschaften haben mich dazu gebracht meine Sichtweisen zu ändern.
Als Hadîdscha dann nach ca. 15 Jahren Ehe starb, traf ihr Tod den Propheten sehr schwer. Er brauchte lange, um sich davon zu erholen.
Zu Lebzeiten hatte Hadîdscha zahlreichen Leuten Großzügigkeit erwiesen und Muhammad (s) versuchte ihnen weiterhin Wohltaten zukommen zu lassen. Es wird berichtet, dass „Wann immer ein Schaf oder eine Ziege geschlachtet wurde, er anordnete, dass das Fleisch zu den Damen geschickt werden soll, die mit Hadîdscha befreundet gewesen waren.“ (Quelle: Riyadhu s-Salihin: Hadith-Nr. 344, Buch 1, Kapitel) Denn er liebte alle, die sie liebten.
Einst, als er gerade den Armen und Kranken half, wurde er gefragt warum er dies tat. Er sagte, dass Hadîdscha ihm gesagt hätte, dass er die Leute mit Freundlichkeit und Liebe behandeln solle. Dies sei ihr letzter Wunsch gewesen.
Was sie außerdem sehr besonders macht und hervorhebt ist, dass Allah, laut einer Überlieferung, ihr über den Erzengel Gabriel Grüße übermittelt habe.
Jeder, der sich mit der Biografie von Hadîdscha auseinandersetzt, wird feststellen, dass sie sehr edle Charaktereigenschaften verkörperte.
Sie ist ein Paradebeispiel für Standhaftigkeit, Treue und Sanftmütigkeit.
Eine Frau, die ihrem Ehemann sowohl geistigen als auch materiellen Beistand leistete. Sie glaubte an ihn, sogar in Zeiten, in denen ihn die Leute in Mekka verleugneten.
Sie war eine Frau, die mit ihren Charaktereigenschaften und ihrem Verhalten viele Herzen gewann: Hadîdscha bint Huwailid.