In Darmstadt wurde eine Moschee von vier unbekannten Tätern attackiert. In der Mitteilung der Polizei wird jedoch weder explizit von einer Moschee noch von einem Angriff gesprochen.
In Darmstadt wurde Dienstagnacht eine Moschee von vier maskierten Männern attackiert. Dabei beschädigten sie die Wandfront am Eingangstor der Moschee und schlugen mit Stühlen mehrfach gegen eine Fensterscheibe des Gebäudes ein, bis sie zerbrach. Das Fenster gehört zu einer Teestube, die Teil des Moscheekomplexes ist. Zwischen der Teestube und dem Moscheeeingang sind 30 Meter. Neben der Moschee wohnt der Imam der Gemeinde. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa eintausend Euro.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. In der Pressemitteilung erwähnt sie allerdings nicht, dass es sich um eine Moschee handelt, sondern lediglich um einen „Innenhof der Bismarckstraße“. Auch auf Nachfrage durch IslamiQ teilt die Polizei mit: „Es handelt sich nicht um eine Moschee und es ist kein Angriff.“
Die Aufnahmen der Videoüberwachung haben gezeigt, dass die Täter gezielt und geplant auf die Moschee zugingen. Nach der Tat flohen drei maskierte Männer in die eine Richtung, und der vierte Täter in die andere Richtung.
Die betroffene Moscheegemeinde gehört zur Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Der Generalsekretär der IGMG Bekir Altaş kritisert auf dem sozialen Netzwerk twitter die Vorgehensweise der Polizei als „Sonderbar, aber recht bezeichnend. Verständnis für nachlässige Ermittlung bei islamfeindlichen Straftaten ist begrenzt“. Er fordert „ernsthafte Ermittlungen in alle Richtungen; insbesondere islam- und fremdenfeindliche Motive“.
Ein Gemeindemitglied sagte gegenüber IslamiQ, dass derartiges in Darmstadt noch nie geschehen sei. Die Gemeindemitglieder seien nun besorgt und bestürzt und fragen sich, welche Motivation hinter diesem Angriff steckt.