Donald Trump fiel in der Vergangenheit eher mit anti-islamischen Äußerungen auf. Nun will er in Riad eine Grundsatzrede über die Weltreligion halten.
US-Präsident Donald Trump will an seinem zweiten Besuchtstag in Saudi-Arabien eine mit Spannung erwartete Grundsatzrede über seine Vision von einem friedvollen und toleranten Islam halten. Zugleich will Trump nach US-Medienberichten die Führer arabischer Staaten aufrufen, sich dem Kampf gegen den Terrorismus anzuschließen sowie dem Einfluss des Irans in der Region entgegenzutreten. Trump will nach Angaben des „Wall Street Journal“ auch eine Vision der Nahost-Region zeichnen, in der es Frieden zwischen Israel und den Palästinensern sowie den arabischen Ländern gibt.
Trump wird seine Rede am Sonntagnachmittag auf einem US-islamischen Gipfel halten. Zu der Veranstaltung sind Dutzende Staatschefs aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Afrika eingeladen worden, unter anderem die Präsidenten von Ägypten, Tunesien, Afghanistan, die Herrscher der Golfstaaten sowie Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.
Der US-Präsident war in der Vergangenheit wiederholt mit anti- islamischen Äußerungen aufgefallen. Das Treffen in Riad soll deshalb auch als Neustart der Beziehungen zur islamischen Welt dienen.
Hier eine Sammlung der Äußerungen Trumps zu Muslimen und dem Islam:
„Donald J. Trump fordert einen kompletten Stopp der Einreise von Muslimen in die USA, bis die Vertreter unseres Landes herausfinden, was hier vor sich geht.“ (Trump als Präsidentschaftsbewerber am 7. Dezember 2015)
„Hillary (Clinton) hat nach 550 Prozent mehr syrischen Einwanderern gerufen, aber von radikalen islamischen Terroristen spricht sie nicht.“ (am 19. Oktober 2016 auf Twitter)
„Wir müssen die Moscheen beobachten und studieren, denn dort gibt es eine Menge Gerede (…) Aus dieser Richtung kommt absoluter Hass, dieser Hass ist unglaublich. Er ist fest verwurzelt (…) Der Hass ist stärker als wir uns vorstellen können.“ (am 16. November 2015 in einem Interview mit dem Sender MSNBC)
„In Großbritannien gehören mehr Muslime dem IS an als der britischen Armee.“ (am 10. Dezember 2015 auf Twitter)
„Ich denke, der Islam hasst uns.“ (am 9. März 2016 in einem Interview des Senders CNN.)
Vor dem Gipfel wird der Präsident an einem Treffen des Golfkooperationsrates, einem Bündnis mehrerer Golfstaaten unter Führung Riads, teilnehmen. Mit einigen der Staatsoberhäupter wird er dabei einzeln sprechen.
Trump war am Samstagmorgen begleitet von seiner Frau Melania, seiner Tochter Ivanka und ihrem Mann Jared Kushner in der saudischen Hauptstadt Riad zum Auftakt seiner ersten Auslandsreise im Amt angekommen. Trumps erste Auslandsreise wird in den USA von neuen Entwicklungen in der Russland-Affäre überschattet.
Trotz des immensen Drucks hatte sich Trump am Samstag zufrieden mit einer Reihe von abgeschlossenen Wirtschafts-Verträgen und einem Waffendeal mit Saudi-Arabien gezeigt. Die Geschäften sollen ein Gesamtvolumen von etwa 300 Milliarden US-Dollar haben. US-Außenminister Rex Tillerson bezeichnete den Waffendeal als „eine starke Botschaft an unseren gemeinsamen Feind“ Iran.2