Die Zahl islamfeindlicher Vorfälle in London ist seit dem Terroranschlag am Samstag um das Fünffache gestiegen. Londons Bürgermeister warnt vor einer Spaltung der Gesellschaft.
Die Zahl islamfeindlicher Vorfälle ist in London seit dem Terroranschlag am Samstag drastisch gestiegen, wie Zeit online am Mittwoch berichtete. Nach Angaben des Londoner Bürgermeisters Sadiq Khan sei die tägliche Anzahl islamfeindlicher Übergriffe seit dem Anschlag fünfmal so hoch wie der sonstige bisherige Tagesdurchschnitt im Jahr 2017. Dies sei insgesamt eine Zunahme von vierzig Prozent, so der Bürgermeister.
Allein Diensttag seien 54 rassistische Übergriffe registriert worden. Sonst wurden im Jahr 2017 durchschnittlich 38 rassistische Vorfälle pro Tag gemeldet. Zwanzig dieser Fälle am Diensttag waren gegen Muslime. Der bisherige Tagesdurchschnitt an Übergriffen gegen Muslime betrug 3,5.
Khan zeigt sich besorgt über diese Entwicklung und rief in sozialen Netzwerken die Kondoner Bevölkerung dazu auf sich nicht durch Terroristen spalten zu lassenl, sondern vielmehr in diesen schweren Zeiten als Gesellschaft zusammenzurücken. Die Botschaft an die Welt sollte lauten, „dass unsere Stadt niemals durch diese abscheulichen Individuen gespalten werden wird“, zitiert Zeit online den Bürgermeister. Außerdem verspricht er einen vehementen Einsatz der Polizei im Kampf gegen den Terror und eine „Null-Toleranz“-Politik bei Hassverbrechen jeglicher Art.
Bei einem Terroranschlag am späten Samstagabend in London wurden acht Menschen getötet und viele weitere Verletzt. Drei Männer fuhren mit einem Transporter in eine Menschenmenge in einer Fußgängerzone im Londoner Zentrum. Anschließen stachen sie mit Messern willkürlich auf Passanten ein, bis sie von Polizisten erschossen wurden. Der Anschlag löste bei Muslimen, auch in Deutschland Entsetzen und Trauer aus. Islamische Religionsgemeinschaften verurteilten die Tat aufs Schärfste und solidarisierten sich mit den Opfern und ihren Angehörigen. In London verwehrten 130 Imame den Attentätern das Totengebet.