Islamfeindlichkeit

15 Angriffe auf Moscheen im ersten Quartal

Aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke geht nun hervor, dass im ersten Quartal dieses Jahres 15 Angriffe auf Moscheen erfasst wurden. Laut Bundesregierung stellen Anschläge auf Moscheevereine oder islamische Einrichtungen kein eigenständiges Delikt dar.

09
06
2017
Moschee Islamfeindlichkeit
Symbolbild: Die beschädigte Eingangsfront der Moschee in Darmstadt (Mai 2017).

Im ersten Quartal des Jahres sind 15 politisch motivierte Straftaten auf muslimische Religionsstätten und Moscheen registriert worden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion am Freitag in Berlin hervor. Darunter fielen vorrangig Sachbeschädigung und Störung der Religionsausübung. Zwei Personen wurden dabei leicht verletzt.

Grundsätzlich stellen Anschläge und Übergriffe auf „Moscheen, Moscheevereine oder sonstige islamische Einrichtungen“ ebenso wie die „Schändung von Moscheen“ laut Bundesregierung kein eigenständiges Delikt dar. Beim „Kriminalpolizeilichen Meldedienst – Politisch Motivierte Kriminalität“ gebe es jedoch eine Kategorisierung nach Themenfeldern, und das Bundeskriminalamt erfasse in seiner internen Katalogisierung das Angriffsziel „Moschee“, das jedoch keine Moscheevereine oder andere islamische Einrichtungen einschließe.

Über 200 Angriffe auf Muslime

In Deutschland sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres mehr als 200 islamfeindliche Übergriffe auf Muslime angezeigt worden. Zu den Vorfällen zählten etwa Hetze gegen Muslime oder muslimische Flüchtlinge im Netz („Hasskommentare“), Drohbriefe, Angriffe auf Kopftuch tragende Frauen oder auf muslimische Männer auf der Straße, aber auch Sachbeschädigung und Nazi-Schmierereien an Häusern. (KNA, iQ)

 

IslamiQ hat alle Moscheeangriffe ab 2015 zusammengetragen und auf der Deutschlandkarte markiert. Die Karte wird stetig aktualisiert.

Falls Ihnen ein Moscheeangriff bekannt ist, der nicht auf der Karte zu sehen ist, dann können Sie die nötigen Informationen (Wo? Was? Wann?) an info@islamiq.de schicken.

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Kritika schlägt vor, ausser eine Deutschland-Karte mit Angriffe auf leblose Sachen wie Mocheegebäude, Teestuben, zB mit Farbbeutel, Spraydose, aus VergleichsGründen, auch eine Karte mit von Muslims begangene Morde und körperliche Angriffe an Menschen zu führen, und diese ebenfalls hier zu veröffentlichen. Gruss, Kritika.
10.06.17
0:20
Ute Fabel sagt:
Er wäre wichtig, dass Islamiq nicht nur über Sachbeschädigungen und Verbalattacken gegen Muslime berichtet, sondern auch über Verbrechen im Name des Islams: Weil sich ein Syrer (33) in Oldenburg am Mittwoch, den 31.05.2017 erlaubte, in der Fußgängerzone ein Eis zu essen, wurde er von einem Landsmann dafür mit dem Messer getötet. Viele Menschen wurden bei sonnigem Wetter Zeuge des blutigen Verbrechens um Religion und tödlichen Fanatismus.
13.06.17
13:46
Charley sagt:
@ Ute Fabel: ....Seine hochschwangere Frau und zwei Kinder trauern um ihn. Freunde erinnern sich an den 33-jährigen syrischen Kurden als Mensch, der mit Hoffnungen auf Freiheit in diese Stadt kam, wo er schon länger mit seiner Familie in Eversten lebte......Ein gutes Dutzend Straftaten auf dem Konto des Angreifers Wegen Drogendelikten, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Ladendiebstahl war der 22-jährige Asylbewerber aus Blankenburg mehrmals aufgefallen......In der deutsch-syrischen Gesellschaft, die vor einem Jahr in Oldenburg gegründet worden war, glaubt man nicht an eine religiös motivierte Tat. Wie die stellvertretende Vorsitzende Helga Wilhelmer auf Anfrage sagt, geht man von einem kriminellen Einzeltäter aus. (Nord-West-Zeitung)
15.06.17
5:13