#nichtmituns

DITIB sagt Beteiligung an Demo gegen Terror ab

Die DITIB hat ihre Beteiligung an der Anti-Terror Demonstration in Köln abgesagt. DITIB-Generalsekretär Bekir Alboğa hatte zwar seine Unterstützung ausgesprochen, doch der Vorstand sprach sich geeint dagegen aus. Zuvor hatte auch der Islamrat abgesagt.

14
06
2017
#NichtMitUns - Gegen Gewalt und Terror © Facebook
#NichtMitUns - Gegen Gewalt und Terror © Facebook

Nachdem der Islamrat seine Teilnahme abgesagt hatte, spricht sich nun auch die DITIB gegen die Anti-Terror-Demonstration am Samstag in Köln aus. Stattdessen werde in allen DITIB-Moscheen in Deutschland zum Freitagsgebet ein gemeinsames Bittgebet gegen den Terror und für den Frieden gesprochen, teilte sie am Mittwoch in Köln mit. Dies werde auch Thema der Freitagspredigten werden. Zuvor hatte sich DITIB-Generalsekretär Bekir Alboğa laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ für die Unterstützung der Großdemo ausgesprochen. Der Vorstand müsse aber noch darüber beraten.

Zu der Kundgebung unter dem Motto „Nicht mit uns“ haben prominente Muslime aufgerufen. Zu den Initiatoren zählen unter anderen die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor und der Friedensaktivist Tarek Mohamad. Die Organisatoren rechnen mit bis zu 10.000 Teilnehmern.

Die DITIB, die der größte islamische Verband in Deutschland ist, warf den Initiatoren jetzt vor, es gehe ihnen um „eine mediale und politische Effekthascherei“ und nicht um die Bedürfnisse der Muslime. „Öffentlich wirksame Aktionen begrüßen wir, lehnen jedoch die Art und Weise, wie dieser angekündigte Marsch organisiert wurde, ab“, heißt es in der Erklärung. Sie verweist darauf, dass die DITIB sich schon mehrfach von Terrorangriffen distanziert und zu Protesten aufgerufen habe.

Für eine gemeinsame Veranstaltung wären Vorgespräche nötig gewesen, lautet ein weiterer Vorwurf an die Veranstalter. „Auch hätten wir den betreffenden Personen vorab erklären können, dass am 22. Tag des Ramadan, an dem in Köln von 3:47 Uhr bis 21:55 Uhr gefastet, also nichts gegessen und getrunken wird, es den fastenden Muslimen schlichtweg nicht zumutbar ist, stundenlang in der prallen Mittagssonne bei 25°C zu marschieren und demonstrieren.“

Zugleich übt der Moscheeverband grundsätzliche Kritik: Forderungen nach „muslimischen“ Anti-Terror-Demos griffen zu kurz, stigmatisierten die Muslime und verengten den Terrorismus auf sie. „Das ist der falsche Weg und das falsche Zeichen, denn diese Form der Schuldzuweisung spaltet die Gesellschaft.“ Es sei eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft, ein Zeichen gegen den Terrorismus zu setzen. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Manuel sagt:
Wir wissen ja alle wer hinter DITIB steht, also wundert mich das wenig!
15.06.17
12:24
Ahmet sagt:
Die Entscheidung unter diesen Argumenten finde ich richtig.
15.06.17
14:38
Dilaver sagt:
"Wir wissen ja alle wer hinter DITIB steht, also wundert mich das wenig!" Hinter der DITIB steht die heterogene Mitte der türkisch-muslimischen Community in Deutschland. Ohne diese gäbe es die DITIB erst gar nicht.
15.06.17
15:10
grege sagt:
Ditib hatte erst zugesagt, aber dann doch abgesagt. Die Ausrede von Herrn Alboga erscheint mir sehr fadenscheinig und zeigt, wie engagiert die Islamverbände den Extremismus in der eigenen Community bekämpfen. Leider wollen die Islamverbände immer noch nicht begreifen, dass sie ein Teil dieses Problems darstellen. Hr. Bittner hat in einem wunderbaren Artikel der "Zeit" die typischen Mayzekaussagen harsch kritisiert.
15.06.17
23:07
Nifty sagt:
Niemanden wundert es, dass DITIB absagt. Da weiss man, woher der Wind weht.
16.06.17
2:07
Sibylla Dütsch sagt:
Ich verstehe das nicht, wie so viele meiner großen deutschen und muslimischen Bekanntschaften. Terror bedroht uns alle. Warum blockiert ihr hier? Ich möchte im Namen von Vielen für uns, ob Muslime oder Christen eine Antwort. Ich betreue hier sehr viele Muslime, die geflohen sind vor Terror. Eine Nichtteilnahme ist ist ein Schlag ist Gesicht Eurer Gemeinschaft. Selbst wir als Christen sind entsetzt. Kopf in den Sand stecken geht schon lange nicht mehr (Vogel Stauss). Mein Sohn ist Muslim, ich Christin. Ich und auch er, wie viele andere Muslime in meiner Bekanntschaft verstehen das auch nicht. Deshalb bitte ich um detaillierte Erklärung, warum diese Aktion von Euch nicht entsprochen wurde. Mit freundlichen Grüßen Sibylla Dütsch
17.06.17
23:59
M Schmidt sagt:
Ah ja, so geht das, die zuvor geäußerten Einlassungen von DITIB und Islamrat wegen zu großem zu kritisierendem Potenzial?! herausnehmen, neue "Einlassungen" präsentieren und den kritischen Kommentar eines Bloggers zu dem zuvor Präsentierten unterdrücken.........
18.06.17
20:21
Johannes Disch sagt:
Eine Beteiligung der DITIB wäre wünschenswert gewesen. Andererseits: Warum sollen friedliche Muslime sich demonstrativ von etwas distanzieren, womit sie nichts zu tun haben? Der Standpunkt von Bekir Alboga ist nachvollziehbar.
19.06.17
10:33
Kritika sagt:
L.S. « Stattdessen werde in allen DITIB-Moscheen in Deutschland zum Freitagsgebet ein gemeinsames Bittgebet gegen den Terror und für den Frieden gesprochen, ». Weder haben Gebete für Regen -- in trockenen Zeiten -- noch Gebete zur Beëndung der Pest Oder Gebete für Was-auch -immer jemals auch nur das AllerGeringste bewirkt. Und das unabhängig davon, an welchen Gott sie gerichtet waren, den Jawé von Israël oder den Gott der Christen oder Allah oder Zeus oder der MondGöttin. Wenn etwas offensichtlich dermassen nutzlos ist, sollte man das sein lassen und die Zeit nützlicher verwenden. z.B. durch das Streichen der hasserfüllten KoranAufrufe; diejenigen, die nicht an Allah glauben (das sind 80 von hundert Menschen ) zu ermorden. Vielleicht würde das ein deutlicheres Zeichen setzen. Immerhin trugen die Kämpfer des Islamischen Staates Fahnen und Tafeln in englischer, manchmal Französischer Sprace mit "Und töte sie woimmer ihr sie findet" - und sie handelten danach. Auch die Muslimische Mörder in Nice, Brussel, Berlin usw handelten getreu diesen Befehls. Es wäre deshalb ein wünschenswertes Zeichen, wenn Muslims zeigen würden, dass sie von diesen Koranbefehlen Abstand nehmen. Schade, dass DITIB das nicht auch so sieht. Gruss, Kritika.
01.06.18
1:03