Ramadan 2017

Ramadan über den Wolken

Furkan Kökcan ist Steward und Muslim. Den Ramadan verbringt er fastend über den Wolken. Für IslamiQ hat er festgehalten wie er seinen ersten Ramadan mit unterschiedlichen Ländern und unterschiedlichen Zeitrechnungen erlebt hat.

22
06
2017
Ramadan über den Wolken
Symbolbild: Flieger © Aero Icarus by flickr, bearbeitet iQ

Jedes Jahr vor Ramadan stellen wir uns die gleiche Frage. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Noch einmal einen vollen Monat verzichten. Noch einmal einen ganzen Monat Gott gedenken. Doch dieses Jahr ist es anders. Ich hatte mich persönlich daran gewöhnt, während der Schulzeit den Sportunterricht trotz der langen Fastentage mitzumachen. Dieses Jahr jedoch fing ich an zu arbeiten. Und das in einem Beruf der, wie soll ich sagen, sich über den Wolken abspielt. Wort wörtlich, denn ich bin ein Flugbegleiter.

Ich hatte mich gerade an die unregelmäßigen Arbeitszeiten gewöhnt, da macht das nächtliche Aufwachen zum Suhur mir natürlich einen Strich durch die Rechnung. Die ersten Tage war ich ziemlich aufgeregt weil ich nicht wusste wie mein Körper auf die veränderten Bedingungen reagiert. Viele kennen das vielleicht, in der Luft empfindet man für gewöhnlich mehr Hunger als am Boden. Letztendlich merkte ich, dass nicht der Hunger oder der Durst ein Problem darstellt, sondern die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt des Fastenbrechens.

Das Unmögliche bewältigen

Am ersten Fastentag landeten wir in Zypern. Und da logischerweise die Sonne im Osten früher untergeht als im Westen, war in Zypern schon Iftar. Das Problem war wir sind kurz darauf wieder Richtung Deutschland gestartet. Als wir in der Luft waren war es immer noch hell und die Sonne deutlich zu sehen. Ich aber hatte mein Fasten schon gebrochen. Zwei Stunden früher als in Deutschland. Komisches Gefühl. Es fühlte sich an als hätte man etwas falsch gemacht. Ich hatte mich zwar vorher informiert und wusste dass man auf Reisen sein Fasten nach dem jeweiligem Standort bricht anstatt nach dem Ziel. Komisch war es trotzdem.

Vielleicht wäre es besser gewesen den Rat einiger Imame zu befolgen und nicht zu fasten. Da man berechtigterweise auf Reisen ist. Mir ist auch bewusst, dass noch einige Fastentage folgen, mit ähnlichen Problemen. Die Erfahrung jedoch ist einzigartig. Man lernt so viel in diesem Monat. Nicht nur von Essen und Trinken fern zu bleiben. Man lernt auch seine persönlichen Grenzen zu überwinden. Das Unmögliche zu bewältigen und Allah noch einmal für diesen Monat zu danken.

Leserkommentare

Angelika Kunze sagt:
Hallo, ich finde diesen Bericht lesenswert. Ramadan kenne ich von bekannten und einem guten Freund. Da es mit der deutschen Sprache nicht immer einfach ist (wird erst gelernt) und ich kein arabisch kann.. ist es sehr hilfreich etwas solides und menschliches zu lesen. Persönlich kenne ich 40 Tage ohne was doch sehr einfach ist wenn mann nicht "süchtig" ist. Viele Grüße Angelika
22.06.17
16:45
Sakine Battal sagt:
Tolle Erfahrung! Toller Artikel!
22.06.17
20:28
Kritika sagt:
L.S. Der Beitrag zeigt, dass Firmen besser keine Muslims einstellen sollten. Angestellte sollen den Kopf frei haben für ihre Arbeit und sich nicht ständig den selben zerbrechen über fiktive Probleme wie die richtige Uhrzeit für Fasten. Ausserdem schwächt Fasten Körper und Geist. Damit kann der fastende Muslim weniger seine Arbeitspflichten nachkommen als ein normaler Mensch. Fastende Muslims schaden sich sebst und ihren Arbeitgeber und nutzen niemanden. Gruss, Kritika
24.06.17
0:33
Kritika sagt:
Der Schluss von Post dd 24. Jun. sollte deutlicher lauten: Das Fasten der Muslims schadet ihnen selber und ihren Arbeitgeber und nutzt niemandem.
24.06.17
18:15
Dilaver sagt:
@Kritika Es ist ungeheuerlich, dass Sie hier offen zur Diskriminierung von Muslimen aufrufen. Das ist inakzeptabel und darf nicht toleriert werden. Und wenn Muslime arbeitslos und auf Sozialhilfe angewiesen sind, dann sind Sie einer der ersten, der sie dafür beleidigt, nicht wahr? Ihr Ammenmärchen, dass Fasten ungesund sei, können Sie sich hier sparen. Sie werden einen Muslim nicht davon überzeugen können, im Ramadan nicht zu fasten.
28.06.17
15:37
Kritika sagt:
L.S. An Dilaver und alle andere Leser. - - und Sie werden Kritika nicht davon überzeugen können, dass Ramadan- Tages-Fasten gesund- oder unschädlich ist. Ihre Frage/Bemerkung war mir nicht ganz verständlich, daher präzisiere ich meine Auffassung: Wenn Muslims ihre Arbeitsstelle verlieren, weil sie durch monatslanges TagesFasten unkonzentriert sind oder schwere Fehler für den Betrieb begehen, oder Kopfuch tragen obwohl das im Arbeitsvertrag untersagt ist, dann sollten sie ihre Sozialhilfe wegen SelbstVerschulden gekürzt bekommen. Wenn Kritika einen Arbeitnehmer oder eine Arbeinehmerin einstellen sollte, würde ein NichtMuslim - bei ähnlicher Qualifikation - den Vorzug bekommen, weil dieser Personenkreis statistisch eine geringere ProblemErwartung hat als Islamisten. Auf diesem Wege würde ich die Belange meiner Firma am besten berücksichtigt sehen. Ich gehe davon aus, dass es das ist, was Sie wissen wollten. Gruss, Kritika
03.07.17
1:36
Mads sagt:
Mir ist vollkommen egal, ob Fasten gesund oder ungesund ist. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Es ist aber ein Ausdruck der Radikalisierung der Moslems, wenn hier ein Flugbegleiter dafür gefeiert wird, dass er nicht die Erleichterungen nutzt, die ihm seine Religion eigentlich gibt. Dafür müsste er eigentlich getadelt werden. Er verstößt damit nämlich gegen die Gebote seines Gottes. Da sieht man denn auch, wo die Moslems unserer Tage zu verorten sind.
03.07.17
13:42
Kritikas Vater sagt:
Es ist deutlich zu erkennen am schreibstsstiel von @Kritika, dass seine Meinung sich generell Kollektiv auf muslime bezieht und teilweise vom Thema abweicht. Indem Beitrag geht es um die Erfahrung, die der Steward auf seiner Reise gemacht hat und bezieht sich konkret auf den Ramadan. Eventuell soll es ein Appell darstellen, dass jedes Individuum sein Körper und/oder seine Grenzen für sich selber herausfinden soll. An seiner Erfahrung ist nichts verwerfliches und sollte auf keinen Fall mit Drohungen oder diskriminierenden aussagen untermauert werden. Kein Arbeitgeber in Deutschland würde wegen dem fasten Arbeitnehmer entlassen, weil es keine richtige Begründung ist. Deutschland ist individualistisch ausgeprägt, aus diesem Grund kommt es auf die einzelne Person an, ob sie während der Arbeit fasten will oder nicht. Der liebe Herr @Kritika befindet sich anscheinend in Japan oder anderen asiatischen Ländern wo Kollektivismus ausgeprägt ist, deswegen hat er ein starkes Gruppenempfinden. Doch in Deutschland geht es um den einzelnen ! Hier kann jeder für sich entscheiden ! Hier weiß jeder das beste für sich ! @Kritika lass demnächst deine diskriminierenden Meinungen über andere und wirf nicht mit Unfug um dich herum. Und den islam Hass kannst du dir auch sparen !
24.02.19
11:44