Riad

Anschlag auf Moschee in Mekka vereitelt

Zum Ausklang das Ramadans sammeln sich wieder Millionen Muslime in Mekka. Ausgerechnet in dieser religiösen Hochzeit sollen Attentäter dort Anschläge geplant haben.

24
06
2017
Ein Morgengebet in Mekka. © Din Zainal auf flickr, bearbeitet by IslamiQ.

Saudische Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben eine „gewaltige Terrorverschwörung“ aufgedeckt und einen Anschlag auf die Große Moschee in Mekka vereitelt. Dabei habe sich ein Terrorist selbst getötet. Zum Ausklang des islamischen Fastenmonats Ramadan versammeln sich gerade Millionen Gläubige in Mekka, dem zentralen Wallfahrtsort der Muslime

1979 hatten 200 bewaffnete Extremisten die Große Moschee gestürmt und Dutzende Pilger als Geisel genommen. Bei der Erstürmung des Gebäudes durch Sicherheitskräfte starben damals 153 Menschen.

Der vereitelte Anschlag auf die Moschee sei von drei Terrorzellen geplant worden, erklärte der Sprecher des Innenministeriums, Mansur al-Turki, am Samstag. Zwei der Gruppen hätten in Mekka und eine in der Nachbarstadt Dschidda ihre Basis gehabt. 

Fünf Verdächtige seien festgenommen worden und würden verhört, darunter eine Frau. Nähere Angaben zu den Tätern wollte Al-Turki aus Ermittlungsgründen nicht machen.

Dem Ministerium zufolge konnten die Sicherheitskräfte einen der Attentäter in Mekka im Stadtbezirk Adschiad aufspüren. Der Mann habe sich in einem dreistöckigen Haus verschanzt und sich geweigert, sich zu ergeben. Er habe auf die Sicherheitskräfte geschossen und sich schließlich in die Luft gesprengt. Dabei sei das Gebäude eingestürzt.

Bei der Explosion seien sechs Ausländer verletzt worden, hieß es. Zudem hätten fünf Angehörige der Sicherheitskräfte „leichte Verletzungen“ erlitten.

Der Anschlag sollte dem Ministerium zufolge Freitagnacht während der Koranlesungen zum Ende des Ramadans erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt drängten sich die Gläubigen in der Großen Moschee. Insgesamt sollen am Freitag nach Meldungen der saudischen Nachrichtenagentur SPA insgesamt mehr als zwei Millionen Gläubige das Gotteshaus besucht haben. Im Zentrum des Gebäudekomplexes befindet sich die schwarze Kaaba, in deren Richtung alle Muslime weltweit beten.

Mekka ist die heiligste Stadt des Islams. Sie trägt den Ehrentitel „al-Mukarrama“ („die Ehrwürdige2). Hier wurde der Prophet Mohammed im Jahr 570 geboren. In der zentral gelegenen Moschee beten jedes Jahr Millionen Pilger. Sie beherbergt die Kaaba. Muslime auf aller Welt richten ihr Gebet stets in Richtung der Moschee. Am ehrwürdigsten ist die Wallfahrt nach Mekka (Hadsch) rund ums Opferfest, das dieses Jahr Anfang September begangen wird. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
Die Gewalt kehrt zu seinem Ursprung zurück. Kritika
24.06.17
20:06
Dilaver sagt:
Spätestens jetzt sollte auch dem letzten Deppen klar sein, dass Terror nichts mit dem Islam zu tun hat, sondern was mit der Motivation - sei sie nun religiös oder anders begründet - einer gestörten Persönlichkeit hinter der souveränen Fassade eines Menschen, der aufgrund seiner inneren Probleme geradezu empfänglich ist für die vermeintlichen Botschaften von Terrororganisationen jeglicher Art.
26.06.17
19:22
Kritika sagt:
L.S. auch an Dilaver Dialiver scherzt: "Spätestens jetzt sollte auch dem letzten Deppen klar sein, dass Terror nichts mit dem Islam zu tun hat" ------------- Kritika fügt hinzu: Natürlich hat der Islamische Terror nichts mit dem Islam zu tun, der heisst nur zufällig so. Die Sprüche auf den schwarzen Fahnen des IS wie "- - und tötet sie woimmer ihr sie findet - - " , haben ja ebenfalls nichts mir dem Koran zu tun, sie stehen nur zufällig auch dort so. Dass der Mörder von Berlin in einigen Deutschen Moscheeën mitarbeitete und dass einige Moscheeën vom Verfassungsschutz beobachtet werden, sogar einige von dem geschlossen wurden, unterstreicht nur die friedfertigkeit, die dem Islam innewohnt. Gruss, Kritika
27.06.17
20:45
Mads sagt:
@Dilaver: Wieso soll denn der vereitelte Anschlag in Mekka beweisen, dass der Terror nichts mit dem Islam zu tun hat? Die Ideologie des Islamischen Staates (und auch anderer islamischer Terrorgruppen) kommt aus Saudi Arabien. Und nach wie vor berufen die islamischen Terroristen auf den Islam und auf Mohammed. Da kann man nicht einfach behaupten, das habe mit dem Islam nichts zu tun. Das ändert sich auch nicht dadurch, dass die islamischen Terroristen gegen Anhänger des Islam vorgehen, von denen sie meinen, dass sie vom Glauben abgefallen seien. Ganz im Gegenteil. Auch dabei berufen sie sich auf den Koran.
29.06.17
15:01
Dilaver sagt:
Kritika, bei Ihnen sind Hopfen und Malz verloren. Ich bleibe dabei: Terror hat keine Religion.
29.06.17
21:54
Kritika sagt:
Gruss an Hr. Dilaver; er sagt: "Ich bleibe dabei: Terror hat keine Religion." ---------- Aber: eine Religion hat Terror und zwar die Islamische Religion, alle 100 andere sind friedlich. Sind wir uns da wenigstens einig, sehr geehrter Herr Dialiver? Gruss, Kritika
04.07.17
0:25