Jerusalem

KRM kritisiert Schließung der Al-Aqsa-Moschee

Der KRM kritisiert die Schließung der Al-Aqsa-Moschee durch israelische Sicherheitskräfte in Folge von politischen Spannungen in Jerusalem.

19
07
2017
al-Aqsa-Moschee © by cordyph auf flickr, bearbeitet iQ

In einer aktuellen Pressemitteilung bezieht der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) kritisch Stellung zu der Schließung der Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem durch israelische Sicherheitskräfte. Seit 1969 seien muslimische Betende das erste Mal aus der Al-Aqsa-Moschee ausgeschlossen, die eines der wichtigsten islamischen Heiligtümer darstellt.

„Die Schließung verstößt gegen das universelle Menschenrecht der ungehinderten Religionsausübung und gegen internationales Recht, was auch regelt, dass die Muslime für die Verwaltung innerhalb der Heiligen Stätte zuständig sind. Deshalb verurteilen wir dies und befürchten darin eine weitere Eskalationsstufe, die weder der Sicherheit der Palästinenser und Israelis noch dem Frieden in dieser Region dient“, heißt es in der Stellungnahme.

Regierungen und Religionsgemeinschaften müssen Frieden stiften

Die islamischen Religionsgemeinschaften appellieren nun an die Welt- und Staatengemeinschaft zur Deeskalation des Konfliktes beizutragen und fordern die Aufhebung des Gebets- und Predigtverbotes in der Al-Aqsa-Moschee. Denn es trage nicht zum Frieden in dieser Region bei. „Es muss vor allem alles getan werden, dass der Konflikt nicht weiter religiös aufgeladen wird“, so der KRM.

Besonders Vertreter der drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam seien dazu angehalten, sich für den Frieden und der Verständigung im Nahen Osten einzusetzen. Eine Feindschaft zwischen Juden und Muslimen sei nicht im Sinne dieser Religionen, die denselben Ursprung haben.

Eskalation in Jerusalem

Seit einer Schießerei am vergangenen Freitag, bei denen israelischen Medienberichten zur Folge zwei israelische Polizisten starben, kam es wieder zu starken Spannungen zwischen Palästinensern und Israelis in Jerusalem. Israel hatte als Reaktion die Freitagsgebete auf dem Tempelberg untersagt sowie die Heilige Stätte für mehrere Tage abgeriegelt. Der palästinensische Ministerpräsident Rami Hamdallah rief laut Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ die internationale Gemeinschaft sowie die arabische Welt am Dienstag dazu auf, Israels Besatzungsmaßnahmen zu stoppen, „die im Widerspruch zu allen Gesetzen, Abkommen und internationalen Chartas stehen“.

Die bei der schrittweisen Wiedereröffnung verstärkten Sicherheitsmaßnahmen sorgen seither für scharfe Kritik auf arabischer Seite. Die islamische Wakf-Behörde sowie Vertreter der Palästinenserregierung, Jordaniens und weiterer arabischer Länder kritisierten die Maßnahme als Verletzung des geltenden Status Quo. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Mads sagt:
Erst einmal muss klargestellt werden, dass die Muslime mit der Al-Aqsa-Moschee eines ihrer Heiligtümer auf ein Heiligtum der Juden gebaut haben, nämlich den Tempelberg. Es ist das gute Recht Israels, diesen Raub auf Dauer nicht hinzunehmen. Zudem muss klargestellt werden, dass der (kurzfristigen) Schließung der Moschee ein terroristischer Angriff durch Muslime auf israelische Sicherheitskräfte vorausgegangen ist. Dieser Terroranschlag wird von den Muslimen offenbar gebilligt, wenn nicht gar befürwortet. Zumindest äußert sich der KRM hierzu nicht, sondern beklagt lediglich die Reaktion Israels auf den muslimischen Terroranschlag. An ihrer Misere sind die Araber in Israel im übrigen selbst schuld. Statt nämlich nach der Staatsgründung Israels sich auf den Aufbau ihres eigenen Staates zu stürzen, haben sie versucht, Israel zu vernichten. In der Folge gab es mehrere arabische Angriffe auf Israel, die sämtlich scheiterten und in deren Folge Israel Gebiete besetzt hat, die eigentlich für einen palästinensischen Staat vorgesehen waren. Und mit dieser israelischen Reaktion rechtfertigen Muslime weltweit den Terror gegen Israelis und Juden. Die Muslime sollten die Schuld nicht immer bei den anderen suchen, wo sie doch in vielen Dingen bei ihnen selbst liegt. Dass die Muslime sich Palästina einst angeeignet haben, bedeutet nicht automatisch, dass es ihnen auch gehört. An Diebesgut kann man rechtlich kein Eigentum erwerben.
19.07.17
16:43
Karim El Hamdaoui sagt:
der Tempelberg ist nicht das Eigentum der Juden. Jede Religion hat einen Eigentumsanspruch an den von König Salomon (Sulaiman Friede und Segen auf Ihm) errichteten Tempel. Salomon war kein Jude, sondern ein Gottergebener Diener, der sowohl für Juden Christen aber insbesondere für Muslime eine große Rolle spielt, somit kann Israel keinen absoluten Besitzanspruch auf den Tempelberg erheben. Die Zionisten haben sich auf Geheiß der Briten die Palästina einstmals als Protektorat verwalteten in Palästina abgesetzt und sich das Land schließlich Stück für Stück angeeignet. Nicht etwa auf friedlichem Wege sondern mit Willkür. Auf diesem Boden entstand irgendwann trotz aller Gegenwehr aus dem jüdisch orthodoxen Lager -der einen Judenstaat nach der heiligen Schrift verbietet- der selbsternannte Zionistenstaat Israel. Man kann Menschen die sich der Vertreibung aus ihrem eigenen Zuhause zu wehr setzen , nicht als Terroristen bezeichnen, und man kann Menschen die um Ihre Besitztümer ( bzw. Wiedererlangung ihres Grund und Bodens ) kämpfen nicht als Diebe bezeichnen.
21.07.17
9:55
Dilaver sagt:
Für Sicherheitsmaßnahmen in Ostjerusalem (inklusive der Jerusalemer Altstadt), welche palästinensisches Hoheitsgebiet ist, ist die palästinensische Polizei zuständig und nicht die israelischen Besatzer, welche nur in Westjerusalem Hoheitsgewalt ausüben dürfen. So lange die internationale Gemeinschaft Israel nicht seine Grenzen aufzeigt, so lange wird Israel sich jede Dreistigkeit erlauben, so wie diese. Eine Rüge reicht da nicht. Die internationale Gemeinschaft muss auch Taten zeigen.
21.07.17
15:14
Berechtigte Kritik... sagt:
Die Israelis nehmen sich das Recht raus die Gebetsstätte der Muslime zu versperren und das an dem Tag des Freitagsgebet. Woher nimmt sich Israel das Recht heraus? Die Muslime versperren schließlich auch nicht den Weg zur Klagemauer oder? Würde das nämlich passieren, dann hätten zumindest die deutschen Medien über diesen Skandal berichtet. Aber darüber, dass die al Aqsa Moschee abgeriegelt und den Muslimen der Zugang versperrt wurde, darüber wird natürlich nicht berichtet. Und dein Argument, dass die Muslime ja selber Schuld sein, ist ziemlich leicht in den Raum zu stellen. Dann sind wahrscheinlich die Muslime auch selber schuld das Israel weiterhin illegal und ohne jede Erlaubnis seine Siedlungen weiter baut und das auf dem Boden, der eigentlich den Palästinenser zugeschrieben wurde. Israel hat ja schon mehr Land als gerecht ist und dennoch ist es kontinuierlich dabei, auf dem Grund und Boden von palästina seine Siedlungen zu bauen.
21.07.17
15:40