Flüchtlingsintegration

Caritas-Präsident würde islamischen Wohlfahrtsverband unterstützen

Caritas-Präsident Neher hebt die Bedeutung eines islamischen Wohlfahrtsverbandes für die Integration von Flüchtlingen hervor. Die Initiative müsse von den Religionsgemeinschaften ausgehen.

20
07
2017
Flüchtlinge in Deutschland. © metropolico.org auf flickr, bearbeitet by IslamiQ.

Caritas-Präsident Peter Neher spricht im Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur über die Betreuung von Flüchtlingen in Deutschland. Angesichts der hohen Anzahl muslimischer Flüchtlinge, würden die kirchlichen Wohlfahrtsverbände den Aufbau eines islamischen Wohlfahrtsverbandes unterstützen. „Die Initiative dazu aber muss von muslimischen Verbänden ausgehen“, so Neher. Bis dahin empfiehlt er islamischen Religionsgemeinschaften für die Integration von Flüchtlingen verbindliche Ansprechpartner zu benennen.

Auf politischer Ebene müsse in puncto Integration von Flüchtlingen etwas verändern, meint Neher. Er verurteilt Politiker, die sich gegen eine Integrationspolitik stellen und sich dabei auf christliche Werte berufen. Es sei nicht in Ordnung, wenn sich Politiker mit „markigen Worten“ etwa für Abschiebungen nach Afghanistan profilieren wollten, sagte Neher am Donnerstag in Berlin. Feindselige Töne gegenüber Flüchtlingen seien in den vergangenen Monaten nicht nur von der AfD gekommen, so Neher. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Über Caritas und Diakone schmücken sich die christlichen Kirchen mit fremden Federn. 50 Milliarden pro Jahr zahlt der Staat, die Kirchen schießen gerade einmal im geringen einstelligen Prozentbereich dazu. Vermarktet wird jedoch das Bild der uneigennützig hilfsbereiten Bertreiber. Einstellungsvoraussetzung ist fast immer Konfessionszugehörigkeit, selbst bei Putzfrauen und IT-Kräften. Religion und der Betreuungsbereich, der in Wahrheit zu einem Löwenanteil auf Staatskosten fußt, sind zu entflechten.
20.07.17
20:25