Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hält an der bisherigen konstruktiven Zusammenarbeit mit DITIB fest und plant diese fortzusetzen.
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker will am Dialog mit der umstrittenen Türkisch-Islamischen Union DITIB festhalten. „Auch in unangenehmsten Situationen“ sehe sie keine Alternative zu Gesprächen mit dem DITIB-Bundesverband in Köln, sagte die parteilose Politikerin am Freitag vor Journalisten. Das gelte ungeachtet des stark kriselnden Verhältnisses zwischen Deutschland und der Türkei und auch nach der Spitzelaffäre um DITIB-Imame, die Namen von vermeintlichen Gegnern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan an Ankara geliefert haben sollen.
Reker betonte, sie stelle in Gesprächen mit DITIB-Vertretern stets klar, dass innertürkische Konflikte nicht in Deutschland ausgetragen werden dürften. Sie mache auch kein Hehl daraus: „Wir haben es schwer miteinander“. Dennoch: „Zum Dialog sehe ich keine Alternative.“ Sie wolle auch an der mehrfach verschobenen und nun voraussichtlich im Herbst stattfindenden Eröffnung der Kölner DITIB-Zentralmoschee teilnehmen – selbst für den Fall, dass Erdoğan dazu in die Domstadt kommen sollte, betonte die Politikerin.
Kritikern zufolge agiert die DITIB als Instrument Erdoğans und versucht, dessen Kurs in den Moscheegemeinden durchzusetzen. Der neue NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) hatte jüngst gesagt, dass die DITIB nicht mehr Partner der Politik sein könne, wenn sie sich als politische Organisation betätige. (dpa, iQ)