Muslim Women in Britain

Die De-Mystifizierung der muslimischen Frau

Stereotype von muslimischen Frauen sind oft medienwirksam, entsprechen aber nicht der Wahrheit. Das Buch „Muslim Women in Britain“ stellt die Vielfalt der muslimischen Frauen dar. Ein Gespräch mit der Autorin Dr. Sariya Cheruvallil-Contractor.

25
07
2017
Dr. Sariya Cheruvallil-Contractor © Perspektif.eu, bearbeitet by iQ.
Dr. Sariya Cheruvallil-Contractor © Perspektif.eu, bearbeitet by iQ.

IslamiQ: 2012 erschien Ihr Buch “Muslim Women in Britain”. Mit Ihrer Forschung wollen sie muslimischen Frauen, die in westlichen Medien verzerrt dargestellt werden, eine Stimme geben. Wie, glauben Sie, hat Ihr Buch bisher zur Erreichung dieses Ziels beigetragen?

Dr. Sariya Cheruvallil-Contractor: Das Buch stützt sich auf Primärmaterial aus Interviews und Gruppendiskussionen mit muslimischen Frauen. Damit gibt es ihnen ganz unmittelbar eine Stimme. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden die Berichte der Frauen einem nicht-muslimischen Publikum gezeigt. 82% gaben an, ihre Einstellung gegenüber Muslimas habe sich dadurch positiv verändert. Dieser Effekt wird in dem Buch dokumentiert.

Dr. Sariya Cheruvallil-Contractor ist Forscherin mit dem Arbeitsschwerpunk Faith and peaceful relations am Zentrum für Vertrauen, Frieden und soziale Beziehungen (CTPSR) an der Universität Coventry in Großbritannien.
Dr. Sariya Cheruvallil-Contractor
Muslim Women in Britain
ISBN-13: 978-0415669962
Routledge Verlag
2012

Durch das Buch wurde in den letzten Jahren eine alternative Sichtweise auf muslimische Frauen wie auf die Geschlechterfrage im Islam allgemein eröffnet. Es herrscht zwar weiterhin die Stereotype der “unterdrückten muslimischen Frau” vor, mein Buch beschreibt die Frauen jedoch als vielfältig, oft erfolgreich und als gleichwertige Bürgerinnen im gesellschaftlichen Kontext Großbritanniens. Auf jeder wissenschaftlichen Konferenz, die ich besuche, treffe ich muslimische Studentinnen und Doktorandinnen, die sich durch mein Buch dazu ermutigt gefühlt haben, diesen Weg zu gehen. Das ist sein größter Erfolg –  Frauen dazu anzuregen, selbst Wissen zu schaffen und ihre eigene Geschichte zu erzählen.

IslamiQ: Sie sprechen von der “De-Mystifizierung” der Muslima. Was genau meinen Sie damit?

Cheruvallil-Contractor: Berichte über muslimische Frauen stammten jahrhundertlang entweder von Männern oder Nichtmuslimen. Das ist insofern problematisch, als diese Berichte nicht die tatsächlichen Alltagserfahrungen der Frauen wiedergeben, sondern von vielen Stereotypen über das Leben muslimischer Frauen geprägt sind. Muslimische Frauen wurden entweder als unterdrückt oder als sexuell freizügig und exotisch präsentiert. Solche Stereotype haben zur Verbreitung bestimmter Bilder geführt, die zwar allesamt nicht der Wahrheit entsprechen, aber medienwirksam sind. In meinem Buch fordere ich diese Stereotype und die dahinter stehenden Narrative heraus. Es basiert auf der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit muslimischen Frauen. Indem es den Stimmen und Geschichten dieser Frauen Raum gibt, vermenschlicht es sie.

Mein Buch fängt die Vielfalt muslimischer Frauen ein und entwirft dadurch ein komplexes und nuanciertes Bild.

Muslimische Frauen sind Mütter, Großmütter, Töchter; sie sind Studentinnen, erfolgreiche Karrierefrauen und Hausfrauen; sie mögen Mode, Essen und ähnliche Dinge – oder eben nicht. Sie sind Gläubige und Staatsbürgerinnen. Vor allem aber unterscheiden sich muslimische Frauen stark untereinander. Sie sind einzigartige Individuen, wie jedermann. Mein Buch fängt diese Vielfalt muslimischer Frauen ein und entwirft dadurch ein komplexes und nuanciertes Bild. Das meine ich, wenn ich von “De-Mystifizierung” spreche.

IslamiQ: Sie sagen, muslimische Frauen hätten mit den gleichen Herausforderungen und Benachteiligungen zu kämpfen wie Frauen aus anderen ethnischen und religiösen Bezügen. Stehen aber muslimische Frauen aufgrund ihres Geschlechts, aber auch wegen ihrer Herkunft und ihrer Kleidung im Vergleich mit anderen im Alltag nicht einer Mehrfachdiskriminierung gegenüber?

Islamfeindliche Angriffe richten sich überproportional häufig gegen muslimische Frauen.

Cheruvallil-Contractor: Ja, muslimische Frauen unterliegen erst einmal denselben Benachteiligungen wie alle anderen Frauen. Wie wir wissen, sind hier in Großbritannien, wie in der gesamten westlichen Welt, besetzen Frauen seltener Führungspositionen als von Männer. In dieser Diskriminierungsfalle stecken auch Muslimas. Allerdings sind sie, auch das wird im Buch besprochen, von anderen Formen der Diskriminierung betroffen. Sie haben bereits richtig darauf hingewiesen, dass ihre ethnische Zugehörigkeit und – sofern sie sie praktizieren – ihre Kleidervorschriften die Frauen sichtbarer und damit verwundbarer für rassistische oder religiöse Diskriminierung machen.

Islamfeindliche Angriffe richten sich überproportional häufig gegen muslimische Frauen. Zugleich hat es in Europa eine Flut gesetzlicher Regelungen gegeben, die dafür gesorgt haben, dass die Akzeptanz für das Tragen eines Kopftuchs, des Gesichtsschleiers und sogar des Burkinis zurückgeht. Bei diesen Gesetzen handelt es sich nicht um einfache “Verbote”, wie uns manche Medien weismachen wollen. Sie sind viel differenzierter. Eine vereinfachende Lesart, besonders seitens rechtsextremer Gruppierungen, kann Musliminnen aber noch anfälliger für Diskriminierung machen. Weil wir aber gerade von Diskriminierung sprechen, möchte ich auch auf die Benachteiligung von Frauen innerhalb der muslimischen Gemeinschaft hinweisen. In so manchem Umfeld werden Frauen ihre gottgegebenen, von Koran und Sunna verbrieften Rechte verweigert. Das ist etwas, worüber die muslimische Gemeinschaft nachdenken, und womit sie sich befassen muss.

IslamiQ: Hat es im Zusammenhang mit der Ankunft muslimischer Flüchtlinge in Großbritannien oder allgemein in Europa positive bzw. negative Veränderungen in der Wahrnehmung der “muslimischen Frau” gegeben?

Die Geschichte muslimischer Flüchtlinge handelt also von der Kraft, aber eben auch der Verwundbarkeit der Menschheit.

Cheruvallil-Contractor: Das ist eine interessante Frage, über die ich so noch gar nicht nachgedacht habe. Ich denke, die Notlage der Flüchtlinge hat Mitgefühl ausgelöst. Wer ihre Geschichten hört, erkennt sie als Menschen. Männer, Frauen und Kinder, die alles verloren haben, die die mutige und schwere Entscheidung getroffen haben, nach einem besseren Leben für sich und ihre Familie zu suchen, dafür ihr Zuhause verlassen haben und ins Unbekannte aufgebrochen sind. Solche Geschichten stoßen über kulturelle und Glaubensgrenzen hinweg auf Resonanz. Ungeachtet unseres sozialen Hintergrunds wissen wir alle, was es heißt, eine Familie zu haben. für deren Sicherheit und Schutz wir sorgen müssen. Die Geschichte muslimischer Flüchtlinge handelt also von der Kraft, aber eben auch der Verwundbarkeit der Menschheit.

Im Augenblick, wo Muslime oft als gewalttätige Terroristen dargestellt werden, zeigt die Geschichte der Flüchtlinge, dass Muslime ebenfalls unter den Auswüchsen des Terrorismus leiden. Das ist traurig, bietet uns allen, Muslimen und Nichtmuslimen, Menschen aus West und Ost, Frauen und Männern, die Möglichkeit, unserer geteilten Auffassung von Menschlichkeit und Solidarität Ausdruck zu verleihen. Damit habe ich jetzt Ihre Frage zwar nicht direkt beantwortet, aber das ist ein wichtiger Punkt.

IslamiQ: Muslimische Frauen werden entweder als das “exotische Andere” oder das “unterdrückte Opfer” dargestellt. Welche Alternativen gibt es?

Cheruvallil-Contractor: Wie ich bereits gesagt habe, sind Muslimas Frauen wie alle anderen, gleichzeitig aber auch einzigartige Individuen. Muslime haben sehr verschiedene ethnische, soziale und kulturelle Hintergründe. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist das Bekenntnis zum Islam, der ebenfalls sehr vielfältig ist. Manche Frauen praktizieren die Religion, für andere ist der Islam lediglich Teil ihrer kulturellen Identität. Nicht alle Frauen tragen ein Kopftuch. Die Identität der meisten muslimischen Frauen setzt sich aus verschiedenen Zugehörigkeiten zusammen: sie sind Musliminnen, Staatsbürgerinnen, im Westen pflegen viele von ihnen auch Verbindungen zum Herkunftsland ihrer Eltern. Diese Vielfalt ist Teil der alternativen Beschreibung muslimischer Frauen, die ich in meinem Buch anbiete. Muslimische Frauen leisten außerdem einen Beitrag zu der Gesellschaft, in der sie leben.

Ich habe Muslimas getroffen, die in verschiedenen Bereichen erfolgreich Karriere gemacht haben: Kriminologin, Putzfrau, Lehrerin, Medienwissenschaftlerin, IT-Ingenieurin, Physikerin, Assistenzärztin, Ärztin, Schneiderin, ehrenamtlich Tätige, usw. Ihre Beiträge gilt es zu würdigen. Manche Frauen entscheiden sich, zuhause zu bleiben und ihre Kinder großzuziehen und den Haushalt zu machen. Wir dürfen Mutterschaft und die Leistungen dieser Frauen nicht abwerten. Muslimische Frauen setzten sich mit ihrer Religion und Tradition auf eine persönliche Weise auseinander, die oft auch von ihren individuellen Lebensentscheidungen bestimmt wird.

Für die Gesellschaft ist es aber wichtig zu begreifen, dass die Religion ein wichtiger Aspekt im Leben vieler muslimischer Frauen bleibt. Glaube kann dem Einzelnen nicht aufgezwungen werden, er ist oft eine persönliche Entscheidung. Ich weiß, dass ein religiöser Lebensstil in Ländern wie Afghanistan unter den Taliban erzwungen wird. Aber hier, im liberalen Westen, wo jeder frei entscheiden kann, wer er sein möchte, muss man anerkennen, dass viele Frauen sich bewusst dafür entscheiden, Muslime zu sein. Ihre Glaubensfreiheit muss genauso respektiert werden wie andere europäische Kernwerte, z. B. die Rede- und Meinungsfreiheit.

IslamiQ: Wie, glauben Sie, kann die mediale Darstellung muslimischer Frauen verbessert werden?

Cheruvallil-Contractor: Wir brauchen eine bessere Verständigung zwischen den Menschen und Kulturen. Regierungen, Gemeindeorganisationen und andere setzen bereits auf Dialog. Dies geschieht außerdem auf eine natürliche Weise in der Begegnung zwischen Gläubigen und Nicht-Gläubigen, Muslimen und Nicht-Muslimen im öffentlichen Raum, z. B. in Schulen, Verkehrsmitteln, Gemeindezentren, Geschäften usw. Wir müssen den Austausch erleichtern, nicht nur aus altruistischen Motiven heraus, sondern für uns selbst. Ich glaube fest daran, dass wir über andere auch uns selbst kennenlernen können – Dialog ist also wichtig. Wir müssen über geteilte Werte und Gemeinsamkeiten sprechen, aber auch über Unterschiede. Dabei müssen wir sicherstellen, dass muslimische Frauen in diesen Begegnungen einen Platz haben, um ihre Geschichte zu erzählen.

Es kann nicht sein, dass es immer noch Teile in der muslimischen Gemeinschaft gibt, in denen Frauen das Recht auf Bildung und Karriere bzw. eigene Entscheidungen abgesprochen wird.

Die Darstellung der muslimischen Frau zu verbessern ist ein langwieriger Prozess, in den wir uns alle einbringen müssen. Muslimische Gemeinden müssen sich Fragen der Ungerechtigkeit gegenüber Frauen angemessen annehmen. Es kann nicht sein, dass es immer noch Teile in der muslimischen Gemeinschaft gibt, in denen Frauen das Recht auf Bildung und Karriere bzw. eigene Entscheidungen abgesprochen wird.

Die muslimische Gemeinschaft muss sich geschlossen daran erinnern, dass wir im Islam eine lange Tradition starker, erfolgreicher Frauen haben. Es war eine Frau – Chadidscha – die als Erste den Islam annahm. Eine muslimische Frau gründete die erste Universität der Welt, al-Qarawiyyin in Fez. Eine andere Muslima, Begum Schah Dschahan, die Herrscherin des Fürstentums Bhopal, gründete die erste zweckgebundene Moschee in Großbritannien, die Schahdschahan-Moschee in Woking. Die muslimische Gemeinschaft muss ihre Frauen fördern und das Führungspotenzial, das sie in sich tragen. Dadurch können weibliche Muslime zu sichtbaren und bekannten Rollenvorbildern und Stereotype aufgelöst werden.

IslamiQ: Mit dem wachsenden Islamhass werden muslimische Frauen mit Kopftuch zunehmend zum Primärziel anti-muslimischer Hassverbrechen. Wie kann Islamophobie langfristig bekämpft werden?

Cheruvallil-Contractor: Islamophobie kann langfristig nur durch die Schaffung eines besseren Verständnisses für unsere Vielfalt bekämpft werden. In Großbritannien und Europa gibt es Gesetze, die die Diskriminierung einer Person oder einer Gruppe aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen verbieten. Islamophobe Übergriffe sind also seit mindestens einem Jahrzehnt illegal. Diese Gesetze haben einen Rückgang der Diskriminierung in unseren Gesellschaften bewirkt. Wir müssen die Anwendung dieser Gesetze unterstützen, indem wie Fälle von Diskriminierung melden. Dennoch sind diese Gesetze nicht schon an sich eine Lösung für Menschenfeindlichkeit. Sie müssen durch regierungsgeführte Bildungsprogramme, interreligiösen Dialog und interkulturellen Austausch ausgebaut werden, damit die verschiedenen Gemeinschaften verstehen, dass wir in sozial äußerst vielfältigen Bezügen leben.

Islamophobie kann langfristig nur durch die Schaffung eines besseren Verständnisses für unsere Vielfalt bekämpft werden.

Dieses Verständnis für Vielfalt verstärkt sich, wenn Leute, wenn Gemeinschaften zusammenkommen und erkennen, dass es bei aller kulturellen und religiösen Vielfalt immer auch Ähnlichkeiten in den gelebten Erfahrungen, Sitten und Werten gibt. Wir sind alle Menschen, haben jemanden, den wir lieben und um den wir uns sorgen. Wir haben Träume und Hoffnungen.

Wir alle, ob Muslime oder nicht, sind angesichts terroristischer Akte empört, trauern mit den Opfern und leiden mit ihnen. Das geschieht ganz natürlich. Wenn Kinder gemeinsam aufwachsen, zur Schule gehen, Freunde werden, entwickeln sie ein Verständnis für unser gemeinsames Menschsein, das dann zu einem festen Bestandteil ihres Lebens wird. Ähnlich geht es Müttern aus zwei verschiedenen Kulturen. Wenn sie ihre Erfahrungen als Mütter teilen, erkennen sie Gemeinsamkeiten in der Liebe zu ihren Kindern, den Opfern, die sie bringen, und den Diskussionen, die sie führen. Wir müssen mehr Gelegenheiten für solchen kulturellen Austausch schaffen, uns aber auch selbst zur Verfügung stellen, darauf vorbereitet sein, unsere Lebensgeschichten zu erzählen, damit wir einander verstehen können. Wir müssen das für uns selbst tun, um zu begreifen, wer wir sind.

 

Das Interview führte Meltem Kural.

 

Leserkommentare

Andreas sagt:
@Manuel: Ja, ich verteidige es, wenn eine Frau ihren Arbeitgeber verklagt, weil der ihr die Religionsfreiheit nehmen will. Damit sage ich aber noch nichts darüber, was ich vom Kopftuch halte und verteidige es auch nicht. Und "nichts gegen etwas zu haben" ist nicht gleichbedeutend damit, es gut zu finden. Ich finde vieles nicht gut, gestehe dem Individuum aber zu, sich frei zu entscheiden.
15.08.17
17:07
Manuel sagt:
@Andreas; Nackt herumlaufen ist bei uns verboten, dagegen haben Sie nichts aber wehe, es wagt einer Ihr heißgeliebtes Kopftuch abzulehnen.
21.08.17
19:34
Andreas sagt:
Ich bin sicher, dass ich in einem anderen Kommentar schon einmal erwähnt habe, dass ich nichts dagegen habe, wenn Sie dafür eintreten, nackt herumlaufen zu dürfen. Außerdem lesen Sie sowieso nur, was sie lesen wollen, nicht, was wirklich geschrieben wird. Das Recht zu verteidigen, dass eine Frau Kopftuch tragen darf, wenn sie das möchte, bedeutet nicht automatisch, dass ich das Kopftuch gutheiße oder gar liebe.
24.08.17
16:14
Manuel sagt:
@Andreas: Sicher bedeutet es das, wer schweigt stimmt zu, ein alter Grundsatz, denn Sie offenbar nicht begreifen. Es geht ja bei Ihnen nicht einmal nur um das Kopftuch, Sie haben ja auch nicht einmal etwas dagegen, wenn Schülerinnen mit Niqabs in die Schule gehen, das alleine ist schon schlimm genug.
25.08.17
19:08
Andreas sagt:
@Manuel: Sie haben mal wieder interessante Ansichten. Schweigen ist keineswegs Zustimmung. Ganz abgesehen davon, dass ich gar nicht schweige. Aber über meinem persönlichen Geschmack stehen nun einmal unsere Freiheitsrechte, die ich sehr hoch schätze. Und da wird es Frauen und Mädchen nun einmal im Rahmen der Religionsfreiheit gestattet, sich einzuhüllen, wenn sie glauben, dass das von ihrem Gott verlangt wird. Umgekehrt verstehe ich ach das Bedürfnis, das Gesicht des Gegenüber sehen zu können. Ich sehe aber kein Menschenrecht, dass uns erlaubt, dies zu fordern. Es ist also schön, wenn mein Gegenüber mir sein Gesicht zeigt, zwingend ist es aber nicht.
28.08.17
15:21
Johannes Disch sagt:
@Andreas Völlig richtig. Es gibt keinen Rechtsanspruch darauf, das Gesicht des Gegenübers zu sehen.
30.08.17
13:24
Johannes Disch sagt:
@Andreas -- ""Es ist schön, wenn mein Gegenüber mir sein Gesicht zeigt, zwingend ist es aber nicht." (Andreas) Richtig. Und dasselbe gilt auch für religiöse Symbole. 2016 hat das Bundesverfassungsgericht der Klage einer muslimischen Erzieherin stattgegeben, dass sie in der Kita das Kopftuch tragen darf und damit die Urteile der Vorinstanzen aufgehoben. Das islamische Kopftuch sei inzwischen längst Teil der gesellschaftlichen Normalität und Ausdruck pluralistischer Lebensstile. Und: "Es gibt keinen verfassungsrechtlich verbrieften Anspruch darauf, vom Anblick religiöser und weltanschaulicher Bekenntnisse verschont zu werden", so das oberste deutsche Gericht im Wortlaut des Urteils.
30.08.17
13:46
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Ein mittelalterliches, tiefreaktionäres Dogma, wie das islamische Kopftuch ist keineswegs Normalität, sonst würde es kaum ständig Konflikte dazu geben und es darf auch nicht Normalität werden, ich will in keinem Staat leben, wo langsam die mittelalterliche islamische Gesellschaftsordnung eingeführt wird. Wo ich Sie jetzt nicht verstehe, warum geben Sie jetzt plötzlich Andreas recht, in anderen Postings haben Sie ständig gegen den Niqab geschrieben und das es in unserem Land dazugehört das Gesicht zu sehen, ja Sie haben sogar Niqab-Verbote begrüßt, was denn nun?
30.08.17
18:52
Manuel sagt:
@Andreas: Sie haben nun klar gemacht, dass Sie frauenfeindliche, sexistische und extremistische Symbole, wie den Niqab tolerieren und akzeptieren, gut, ich toleriere hingegen den Niqab genausowenig wie faschistische Symbole.
30.08.17
18:54
Johannes Disch sagt:
@Manuel Den Unterschied habe ich doch schon öfters erläutert. Beim Kopftuch sieht man das Gesicht. Bei Nikab und Burka hingegen nicht.
01.09.17
14:45
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