Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um die Liebe Allahs. Liebe sei eine der wichtigsten menschlichen Emotionen überhaupt. Ein Mensch ohne Liebe, Zuneigung und Empathie sei fast schon unmenschlich. Doch was bedeutet es, Allah zu lieben?
Allah zu lieben bedeute, sich ihm hinzugeben, denn Liebe verlangt nicht nur nach Worten, sondern auch Taten. Wenn den Worten keine Taten folgen, haben sie keine Bedeutung. Wenn Muslime also sagen, dass sie Allah, den Propheten und alle Muslime lieben, die ihnen folgen, sollten sie auch entsprechen handeln. Diejenigen, die sagen, dass sie Allah lieben, aber den Weg des Propheten verlassen, können nicht Freunde Allahs und seines Gesandten werden.
Schon auf den ersten Seiten des Korans sei zu erkennen, welche Menschen Allah nicht liebe. Dazu gehören z. B. diejenigen, die fälschlicherweise behaupten, Allah hätte etwas geboten oder verboten. Sie erfinden damit eine neue Religion in seinem Namen. Genauso werde Allah auch niemanden lieben, der auf der Erde Unheil stifte, Andere unterdrücke und auf seinen Sünden beharre.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Thema „Ihsan“. Ihsan sei das Bewusstsein, seine Gottesdienste gegenüber Allah so zu erweisen, als sei Allah jederzeit gegenwärtig.
Eine Bedeutung von Ihsan sei auch, die Sensibilität der Aufrichtigkeit (Ikhlas) und Selbstüberwachung (Muraqaba) bei den Taten zu erlangen. Demnach führe Ihsan dazu, dass bei der Durchführung der Taten die Person spüre, dass Allah denjenigen sehe und die Person sich somit überwacht fühle. Diejenigen, die den Rang des wahren Ihsans erlangt haben, werden sich bewusst sein und das Leben in einer aufrichtigen Geisteshaltung und Aufrichtigkeit verbringen.
Eine Herangehensweise, in deren Zentrum der Glaube, der Islam und die Tugend (Akhlaq) stehe, werde uns sowohl die diesseitige als auch die jenseitige Freude erleben lassen. Glücklich seien diejenigen, die sich bewusst seien, dass sie unter der Beobachtung Allahs leben und somit Sein Wohlwollen erlangen.
Der Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ) thematisiert in seiner Freitagspredigt das Bittgebet (Duâ). Duâ bedeute sich hilflos und bedürftig vor Allah zu wähnen. Muslime verstehen und glauben an die Macht und die Herrlichkeit von Allah, so ist es nur logisch konsequent von Ihm zu erbitten und uns Ihm hinzuwenden, mit dem Wissen, dass sie bedürftig und schwach seien. Dies verlange nunmal der Îmân. Wer keinen Îmân habe der fühlt auch nicht das Bedürfnis Allah anzuflehen und von Ihm Hilfe zu erbitten.
Duâ gebe dem Menschen die Kraft Unheil besser aufzunehmen und so die Standhaftigkeit zu praktizieren. Auch wenn die Erfüllung der Duâ nicht sofort geschehe, müsse der Mensch in seinem Bittgebet beständig sein und weiter das Verhältnis zu Allah pflegen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.