Beim diesjährigen Vorlesetag wurden auch AfD-Politiker eingeladen in Schulen und Kindergärten aufzutreten. Dies sorgt für Empörung.
Beim bundesweiten Vorlesetag 2017 im November wurden dieses Jahr auch AfD-Politiker eingeladen in Schulen und Kindergärten vor Kindern aufzutreten, wie „Spiegel online“ berichtete. Bei dem Aktionstag, der jedes Jahr von der Stiftung Lesen, der Deutsche Bahn Stiftung und der Zeitung „Die Zeit“ veranstaltet wird, werden verschiedene Akteure und Prominente dazu eingeladen an „Vorleseaktionen“ teilzunehmen und Kindern vorzulesen. Letztes Jahr folgten viele Politiker dieser Einladung und nahmen am Aktionstag teil.
Dass dieses Jahr aber auch Politiker der rechtspopulistischen und islamfeindlichen Partei AfD von der Stiftung Lesen eingeladen wurden am Aktionstag teilzunehmen, sorgt für Empörung. .
Der deutsche Schriftstellerverlag Pen kritisiert dieses Vorhaben. „Nach Auffassung des deutschen PEN sind die Grundsätze der AfD, die sich gegen die bestehende kulturelle Vielfalt und Toleranz richten, nicht vereinbar mit den an Schulen und Kitas vertretenen und unsere Gesellschaft bereichernden Leitbildern“, so die Präsidentin Regula Venske gegenüber „Spiegel online“.
In den Grundsätzen der Stiftung hieße es: „Sie schließt die Zusammenarbeit mit Parteien, Institutionen und anderen Gruppen oder Einzelpersonen, die antidemokratisches, rassistisches, fremdenfeindliches oder diskriminierendes Gedankengut vertreten oder verbreiten, aus.“ Vor dem Hintergrund sei die Einladung von AfD-Politikern und Mandatsträgern aus Sicht vieler Kritiker äußerst fragwürdig.
Die Stiftung Lesen reagierte auf Nachfrage von Spiegel Online mit einer erklärung, darüber, dass man offensichtlich verfassungsfeindliche Parteien wie die NPD die eingeladen habe. Bei der AfD überlasse die Stiftung es den Schulen und Kindergärten, ob sie AfD-Politiker bei ihren Veranstaltungen auftreten lassen wollen. Die AfD erhielte wie alle anderen „demokratisch legitimierten“ Parteien eine Einladung zum Vorlesetag.