Vorlesetag 2017

AfD-Politiker sollen Kindern vorlesen

Beim diesjährigen Vorlesetag wurden auch AfD-Politiker eingeladen in Schulen und Kindergärten aufzutreten. Dies sorgt für Empörung.

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2017
Vorlesetag 2013 © by Sven-Christian Kindler auf flickr, bearbeitet IslamiQ

Beim bundesweiten Vorlesetag 2017 im November wurden dieses Jahr auch AfD-Politiker eingeladen in Schulen und Kindergärten vor Kindern aufzutreten, wie „Spiegel online“ berichtete. Bei dem Aktionstag, der jedes Jahr von der Stiftung Lesen, der Deutsche Bahn Stiftung und der Zeitung „Die Zeit“ veranstaltet wird, werden verschiedene Akteure und Prominente dazu eingeladen an „Vorleseaktionen“ teilzunehmen und Kindern vorzulesen. Letztes Jahr folgten viele Politiker dieser Einladung und nahmen am Aktionstag teil.

Dass dieses Jahr aber auch Politiker der rechtspopulistischen und islamfeindlichen Partei AfD von der Stiftung Lesen eingeladen wurden am Aktionstag teilzunehmen, sorgt für Empörung. .

Der deutsche Schriftstellerverlag Pen kritisiert dieses Vorhaben. „Nach Auffassung des deutschen PEN sind die Grundsätze der AfD, die sich gegen die bestehende kulturelle Vielfalt und Toleranz richten, nicht vereinbar mit den an Schulen und Kitas vertretenen und unsere Gesellschaft bereichernden Leitbildern“, so die Präsidentin Regula Venske gegenüber „Spiegel online“.

In den Grundsätzen der Stiftung hieße es: „Sie schließt die Zusammenarbeit mit Parteien, Institutionen und anderen Gruppen oder Einzelpersonen, die antidemokratisches, rassistisches, fremdenfeindliches oder diskriminierendes Gedankengut vertreten oder verbreiten, aus.“ Vor dem Hintergrund sei die Einladung von AfD-Politikern und Mandatsträgern aus Sicht vieler Kritiker äußerst fragwürdig.

Die Stiftung Lesen reagierte auf Nachfrage von Spiegel Online mit einer erklärung, darüber, dass man offensichtlich verfassungsfeindliche Parteien wie die NPD die eingeladen habe. Bei der AfD überlasse die Stiftung es den Schulen und Kindergärten, ob sie AfD-Politiker bei ihren Veranstaltungen auftreten lassen wollen. Die AfD erhielte wie alle anderen „demokratisch legitimierten“ Parteien eine Einladung zum Vorlesetag.

Leserkommentare

Manuel sagt:
AKP-Islamisten dürfen auch Kindern vorlesen, wo ist denn da die Empörung?
09.08.17
18:14
Ute Fabel sagt:
IslamIQ misst irgendwie stark mit zweierlei Maß. Wie viele Artikel habe ich schon in IslamIQ gelesen, wo eine Lanze für kopftuchtragende Lehrerinnen im öffentlichen Schulsystem gebrochen wird, die tagein tagaus minderjährigen Kindern ein geschlechtsdifferenzierendes Bekleidungsdogma vorleben!Wenn dann einen Tag jemand von einer zu den Wahlen zugelassenen Partei in der Schule vorliest, deren Zielen man zu Recht ablehnend eingestellt sein kann, dann schreit man plötzlich Feuer!
10.08.17
8:22
Kritika sagt:
L.S. Man sollte jedem Vorlesekandidaten sicherheitshalber vorher fragen: "Sag', wie hälts du's mit der Religion?" Und wenn er antwortet: "Alle 100 Religionen in Deutschland sind friedlich, mit Ausnahme des Islam" Dann darf er natürlich nicht vorlesen. Klar! Weil er ja Islam-kritisch ist. Gruss, Kritika
10.08.17
19:43