Als Reaktion auf die hohe Anzahl der gewalttätigen Übergriffe auf Muslime, möchte Familienministerin Katarina Barley nun die Prävention gegen Rechtsextremismus ausbauen. Fast alle islamfeindlichen Straftaten gingen von Rechtsradikalen aus.
Bundesfamilienministerin Katarina Barley will die Mittel für Programme gegen Rechtsextremismus erhöhen. „Nur so können wir frühzeitig verhindern, dass junge Menschen in radikale Milieus abgleiten“, sagte die SPD-Politikerin der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag). Sie reagierte damit auf Berichte, wonach es in diesem Jahr schon mehrere gewalttätige Übergriffe auf Muslime in Deutschland gegeben habe.
In den Monaten April bis Juni seien 16 Menschen bei „islamfeindlichen Straftaten“ verletzt worden, berichtet die Zeitung unter Berufung auf die Bundesregierung. Im ersten Vierteljahr seien es zwei Verletzte gewesen. In fast allen Fällen seien die Täter Rechtsextreme gewesen. Zu den Straftaten zählen unter anderem Hetze gegen Muslime, Drohbriefe oder Angriffe auf Kopftuch tragende Frauen.
„Der Anstieg rechtsextremer Straftaten ist erschreckend. Das ist ein Alarmsignal für unsere Demokratie“, sagte Barley. „Wer gegen andere Menschen hetzt und sie körperlich angreift, darf von unserer Gesellschaft keine Toleranz erwarten.“ Wer den Rechtsstaat und das Grundrecht auf Menschenwürde ablehne, sei ein Fall für den Staatsanwalt. „Grundsätzlich gilt: Das beste Mittel gegen Nazis bleibt Bildung.“ (dpa, iQ)