Seit den blutigen Anschlägen in Barcelona, wurde eine Reihe von islamfeindlichen Übergriffen in Spanien registriert.
Nach den Anschlägen vom vergangenen Donnerstag ist in Spanien die Zahl der islamfeindlichen Übergriffe drastisch gestiegen. Mindestens vier Moscheen in den Städten Granada, Fuenlabrada, Logroño und Sevilla hätten in den vergangenen Tagen Schändungen und Angriffe gemeldet, berichtete die Zeitung „El País“ am Mittwoch. „Wir registrieren dieser Tage eine brutale Welle der Islamfeindlichkeit“, zitierte das Blatt den Leiter der Bürgerplattform gegen Islamophobie, Esteban Ibarra.
In Sevilla im Süden des Landes malten zum Beispiel Unbekannte auf die Wände der Hauptmoschee der von der maurischen Besatzung stark geprägten andalusischen Stadt Parolen wie „Mörder, ihr werdet das bezahlen!“ und „Stop Islam!“. In Granada attackierten rund ein Dutzend mutmaßliche Mitglieder der kleinen rechtsradikalen Organisation „Hogar Social“ eine Moschee mit Rauchbomben und Leuchtraketen. Sie sangen dabei antiislamische Parolen.
Auch im Netz werde ein Anstieg der Attacken und Beleidigungen registriert, hieß es. Außerdem würden Muslime auf offener Straße ohne ersichtlichen Grund körperlich attackiert. Ein 14-jähriger Junge aus Marokko sei etwa in Puerto de Sagunto bei Valencia von einem unbekannten Mann angegriffen, als „Scheiß-Araber“ beschimpft und mit dem Tode bedroht worden. Für Hasskriminalität können in Spanien Haftstrafen von bis zu vier Jahren verhängt werden.
Beim Anschlag mit einem Lieferwagen auf Barcelonas Flaniermeile Las Ramblas und einer vereitelten Attacke im ebenfalls in Katalonien liegenden Ort Cambrils wurden am Donnerstag insgesamt 15 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt. Die Terrormiliz Islamischer Staat bekannte sich zu den Taten. Die dafür verantwortliche Terrorzelle wurde nach Polizeiangaben zerschlagen. Acht mutmaßlichen Terroristen sind tot, gegen drei weitere laufen Ermittlungen, ein vierter Mann wurde am Mittwochabend wieder auf freien Fuß gesetzt. (dpa/iQ)