Religionsmonitor 2017

Integration von Muslimen in Deutschland „auf gutem Weg“

Der Religionsmonitor 2017 zeigt, dass die Integration von Muslimen in Deutschland auch im europäischen Vergleich, gut gelingt.

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08
2017
Screenshot: Ausschnitt Cover der Studie "Religionsmonitor 2017- Muslime in Europa: integriert, aber nicht akzeptiert" von der Bertelsmann-Stiftung © by IslamiQ

Die Integration muslimischer Einwanderer in Deutschland ist dem Religionsmonitor 2017 zufolge „auf einem guten Weg“. Sie seien spätestens seit der zweiten Generation mehrheitlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen, so die am Donnerstag in Gütersloh veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung.

Besonders erfolgreich verlaufe die Integration auf dem Arbeitsmarkt. Allerdings lehne fast jeder fünfte Bundesbürger Muslime als Nachbarn ab.

Den Angaben zufolge leben in Deutschland rund 4,7 Millionen Muslime, ein Bevölkerungsanteil von 5,7 Prozent. Ihre Erwerbsbeteiligung unterscheide sich nicht vom Bundesschnitt: Rund 60 Prozent arbeiteten in Voll-, 20 Prozent in Teilzeit. Die Arbeitslosenquote gleiche sich ebenfalls an. Einwanderer profitierten vom Arbeitskräftebedarf, kommunaler Job-Vermittlung und Sprachkursen.

Die repräsentativen Umfragen des Monitors beziehen sich auch auf Sprachkompetenz, Bildung und interreligiöse Kontakte in Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien und Frankreich. Demnach wachsen 73 Prozent der in Deutschland geborenen Kinder von muslimischen Einwanderern mit Deutsch als erster Sprache auf.

Bei der Schulbildung verlaufe die Integration in Deutschland langsamer als in Frankreich. Während hierzulande 36 Prozent der Muslime vor Vollendung des 17. Lebensjahres die Schule verließen, seien es in Frankreich 11 Prozent. Trotz höherer Schulabschlüsse seien Muslime dort aber überdurchschnittlich oft arbeitslos und seltener in Vollzeit tätig.

Laut Untersuchung fällt es hochreligiösen Muslimen in Deutschland schwer, eine Arbeit entsprechend ihrer Qualifikation zu finden. In Großbritannien, wo der Islam anderen Religionen gleichgestellt sei, sei Religionsausübung im Arbeitsleben kein Tabu. Auch in Österreich genieße der Islam dieselben Rechte wie die beiden großen Kirchen. Zugleich sei aber eine Islamablehnung dort stark ausgeprägt. 28 Prozent gaben an, keine Muslime als Nachbarn haben zu wollen. In Deutschland seien es 19 Prozent.

Die Expertin der Stiftung, Yasemin El-Menouar, sieht in Deutschland Nachholbedarf bei der rechtlichen Anerkennung muslimischer Religionsgemeinschaften. Religiöse Symbole, Pflichtgebete und Moscheegänge sollten mit Vollzeitjobs vereinbar sein. 40 Prozent der Muslime hierzulande bezeichneten sich als hochreligiös. Die Integrationserfolge ließen sich auch daran ablesen, dass 84 Prozent der in Deutschland geborenen Muslime ihre Freizeit mit Nichtmuslimen verbrächten. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Mads sagt:
Wie kann man denn von einer gelungenen Integration labern, wenn türkische Moslems sich ihr Heil immer mehr von einem türkischen Präsidenten erhoffen, der nichts anderes kann, als gegen all diejenigen zu hetzen, die seine Heuchelei aufdecken?
24.08.17
16:11
Manuel sagt:
Wie bitte, die Kopftücher nehmen ständig zu und Niqabs tauchen auf, wo ist denn das was gelungen? Und warum soll man ständig mittelalterlich-islamische Dogmen überall tolerieren MÜSSEN?
25.08.17
18:57
Johannes Disch sagt:
Nun, da macht es sich die Studie etwas einfach. Sprache und Arbeitsplatz sind zwar notwendige Voraussetzungen für eine gelingende Integration, aber noch lange keine Garantie. Mohammed Atta und andere Attentäter von "NineEleven" waren scheinbar perfekt integriert. Sprachen deutsch, hatten eine gute Ausbildung-- und wurden trotzdem Terroristen. Es geht um unsere WERTE, die Muslime zu teilen haben-- und da sieht es noch immer nicht wirklich gut aus. Es gibt Studien, da stellen Muslime ihre Religion über das Grundgesetz. Sehr bedenklich. Sind übrigens Studien der Bertelsmann-Stiftung... Die sollten also mal in ihre eigenen früheren Studien sehen, bevor sie in unbegründete Jubelarien ausbrechen.
26.08.17
12:48
Johannes Disch sagt:
Die Studie zeigt auch, dass 19% aller Deutschen Muslime als Nachbarn ablehnen. Ein bedenklicher Wert, der zeigt, Integrationsprobleme gibt es auf beiden Seiten.
27.08.17
21:18
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Naja sorry, aber warum sollten wir uns der mittelalterlichen islamischen Gesellschaftsordnung anpassen?
29.08.17
18:08