Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um den Zusammenhalt der Umma. Die Muslime verstehen sich als Gemeinschaft des Propheten Muhammad und sind dadurch besonders ausgezeichnet. In einem Koranvers heißt es: „Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen entstand. Ihr gebietet das Rechte und verbietet das Unrechte und glaubt an Allah“ (3:110) Muslime seien daher als Geschwister in der Umma des Propheten miteinander vereint, und dürfen deshalb nicht ungerecht zu einander sein.
Der Zusammenhalt innerhalb dieser Gemeinschaft ist also göttliches Gebot, sowie der Erhalt des gesellschaftlichen Friedens. Die schlechte Lage der Muslime auf der Welt sei auch auf den fehlenden Zusammenhalt der Muslime zurückzuführen. Muslime müssten sich ihrer Pflicht bewusst werden für einander einzustehen und Frieden und Gerechtigkeit untereinander zu verbreiten.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Thema „Gesegnete reise: der Gottesdienst der Pilgerfahrt“. Die Pilgerfahrt nach mekka ist eine der fünf Säulen des Islam. Muslime, die gesundheitlich und finanziell dazu in der Lage sind, haben die Pflicht diese besondere Reise mindestens einmal in ihrem Leben zu vollziehen. Die Hadsch ist ein Gottesdienst der besonderen Art, da die Reise nur einmal im Jahr zu einer festgesetzten Zeit vollzogen werden kann.
In dieser besonderen Zeit kommen Muslime aus aller Welt an diesem heiligen Ort zusammen um gemeinsam die Hadsch zu vollziehen. Für die Gemeinschaft der Muslime ist dies eine ganz besondere Zeit. Außerdem stellt die Pilgerfahrt für viele Muslime einen spirituellen Höhepunkt in ihrem Leben dar.
Der Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ) thematisiert in seiner Freitagspredigt die rechtlichen Grundlagen des Kurban. Die wörtliche Übersetzung des Wortes Kurban aus dem Arabischen ins Deutsche heißt „nahe sein“ oder „näher kommen“. Im islamischen Sprachgebrauch wird die Opfergabe zum Opferfest damit bezeichnet. Muslime sehen es als Gottesdienst an, in den Tagen des Opferfest ein Tier als Opfergabe zu schächten und das Fleisch anschließend unter verwandten und Mittellosen zu verteilen.
Dieser Gottesdienst geht auf einen Koranvers und auf die Lebensweise des Propheten zurück. Das Gebot ein Tier zum Opferfest zu schächten, wenn man finanziell dazu in der Lage ist, wurde im zweiten Jahr der Hidschra herabgesandt. Innerhalb der vier großen Rechtsschulen gibt es allerdings eine Kontroverse, ob es sich hierbei um eine Pflicht oder um eine dringliche Empfehlung für Muslime handelt. In einem Ausspruch des Propheten heißt es: „“Wer finanziell dazu imstande ist und trotzdem keinen Kurban macht, der soll sich von unserer Moschee fernhalten.”
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.