Ein hessischer AfD-Kandidat wird damit beschuldigt sein Eigentum für die „Identitäre Bewegung“ bereitgestellt zu haben. Er streitet das ab.
Der hessische AfD-Bundestagskandidat Andreas Lichert hat bestritten, dass er in Sachsen-Anhalt ein Haus zur Nutzung für die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“ gekauft hat. „Die „Identitäre Bewegung“ ist weder Mieter noch Betreiber der Immobilie“, sagte Lichert am Montag der Deutschen Presse-Agentur zu einem Bericht der „Welt“. Er bestätigte aber, dass er bei dem fraglichen Haus in Halle Bevollmächtigter des Eigentümers sei.
Die „Welt“ hatte unter Berufung auf Grundbuchakten berichtet, Lichert sei in einem Kaufvertrag vom 14. April 2016 als Bevollmächtigter des Käufers aufgetreten, das Haus werde von der „Identitären Bewegung“ als „Identitäres Zentrum“ genutzt. Der AfD-Bundesvorstand hatte im vergangenen Jahr beschlossen, dass es keine Zusammenarbeit der Partei mit der „Identitären Bewegung»“geben soll. Die Bewegung wird bundesweit vom Verfassungsschutz beobachtet.
Zu den Mietern des Hauses gehört aber nach Darstellung Licherts die Initiative «Ein Prozent». Diese versteht sich laut Homepage als“professionelle Widerstandsplattform für deutsche Interessen“, die sich unter anderem gegen die «verantwortungslose Politik der Masseneinwanderung» wendet. Zugleich verweist sie auf ein Netzwerk, zu dem zahlreiche identitäre Gruppierungen gehören.
Lichert sieht keinen Widerspruch zwischen seinen Aktivitäten und der AfD-Beschlusslage. „Ein Prozent“ stehe nicht auf der Unvereinbarkeitsliste, erklärte er. Der aus Bad Homburg stammende Lichert kandidiert auf Platz sieben der hessischen Landesliste für den Bundestag. Er ist auch Vorsitzender des umstrittenen „Instituts für Staatspolitik“ in Sachsen-Anhalt. (dpa, iQ)