In Mainz wurde eine junge Muslimin im Bus von mehreren Fahrgästen verbal und körperlich attackiert. Nur ein einziger Fahrgast kam ihr zur Hilfe.
In Mainz wurde eine junge Muslimin zunächst von einer Frau aufgrund ihres Kopftuches verbal attackiert und anschließend von einem Mann gewaltsam aus dem Bus geschmissen. Der Verein „Türkisch Deutsche Akademiker“ berichtete auf Facebook von diesem Fall.
Beim Aussteigen aus dem Bus der Mainzer Verkehrsgesellschaft wurde der jungen Muslimin, die studierte Juristin ist, von einer älteren Frau gesagt: „Ich wünschte, ich könnte Ihnen das Kopftuch mal abziehen!“. Als die junge Muslimin auf diese Aussage reagierte, beschimpfte die ältere Frau sie mit diversen diskriminierenden Aussagen, wie beispielsweise „Passen Sie sich diesem Land endlich an!“, „Sie Sozialträgerin“, „Ich kann es nicht ausstehen, dass Sie ein Kopftuch tragen!“.
Bevor das Opfer auf diese Beschimpfungen antworten konnte, wurde sie von einem weiteren Fahrgast, einem älteren Mann, von hinten am Rucksack gepackt und mit den Worten „Raus hier!“ gewaltsam aus dem Bus geschmissen.
Nachdem sich die junge Frau gegen diesen Angriff wehrte und drohte die Polizei zu alarmieren, rief ihr ein dritter Fahrgast zu: „Rufen Sie doch die Polizei. Ich bin Zeuge. Niemand hat Sie jemals angefasst“, und lachte sie dabei aus. Weitere Fahrgäste brüllten die junge Muslimin ebenfalls an und riefen ihr zu, sie solle endlich den Bus verlassen. Ihr Gesuch nach Hilfe und Unterstützung durch andere Fahrgäste wurde nicht erwidert. Einige Frauen, die sie um Hilfe bat, schwiegen nur. Schließlich kam ihr ein Fahrgast zur Hilfe, der hierfür allerdings auch rassistische Beschimpfungen von den anderen Fahrgästen erntete. Die junge Juristin verließ daraufhin völlig verzweifelt den Bus.
Die Mainzer Verkehrsgesellschaft wurde bereits über diesen Vorfall informiert. Es wird nun eine Stellungnahme erwartet. Die junge Juristin kündigte an, rechtlich gegen ihre Angreifer vorzugehen und Anzeige zu erstatten.