Vor einem Jahr wurde ein Sprengstoffanschlag auf die Fatih Moschee in Dresden verübt. Nun hat die Generalstaatsanwaltschaft Anklage erhoben.
Knapp ein Jahr nach den Sprengstoffanschlägen auf eine Moschee und das Kongresszentrum in Dresden hat die Generalstaatsanwaltschaft Anklage erhoben. Als alleiniger Täter soll sich ein 30 Jahre alter Mann verantworten, der zuvor auch als Redner beim islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bündnis in Erscheinung getreten war. „Wir gehen davon aus, dass es sich bei Nino K. um einen Einzeltäter gehandelt hat“, sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein am Dienstag. Zuvor hatte die „Sächsischen Zeitung“ darüber berichtet.
Laut Generalstaatsanwaltschaft hatte K. Ende September 2016 vor der Wohnung des Imams einer Moschee in Dresden-Cotta eine selbst gebastelte Bombe gezündet. Die vierköpfige Familie blieb unverletzt. Anschließend explodierte auf dem Dach des Kongresszentrums eine weiterer Sprengsatz.
K. sitzt bereits seit Dezember in Untersuchungshaft. Derzeit prüfe das Oberlandesgericht die Fortdauer der Haft, sagte Klein. Dem 30-Jährigen wird neben der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion in zwei Fällen unter anderem auch versuchter Mord vorgeworfen.
Einem zweiten Verdächtigen habe eine Tatbeteiligung nicht nachgewiesen werden können, sagte Klein. Der Verdacht gegen einen dritten Mann, der zunächst ebenfalls ins Visier der Ermittler geraten war, hatte sich schon zuvor nicht erhärtet.
Die Anschläge im Vorfeld der zentralen Feier zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden hatten bundesweit für Aufregung gesorgt. (dpa, iQ)