FDP-Generalsekretärin Nicola Beer betont eine christlich-jüdische Prägung Deutschlands und äußert sich kritisch zu Koranschulen und zur Burka.
FDP-Generalsekretärin Nicola Beer sieht Deutschland aufgrund seiner Geschichte jüdisch-christlich geprägt. Dies werde, soweit absehbar, auch so bleiben, sagte die Politikerin der katholischen Zeitung „Die Tagespost“ (Donnerstag) in Würzburg. Als evangelische Christin wolle sie andere Christen „ausdrücklich ermutigen, den eigenen Glauben in unserer weltoffenen und liberalen Gesellschaft sichtbar zu leben“.
Zugleich sprach sich Beer für die strenge Ahndung von Hasspredigten gegen Andersgläubige in Koranschulen aus. Ebenso müssten Übergriffe gegen Nicht-Muslime oder zum Christentum konvertierte Ex-Muslime sanktioniert werden. „Sinnvoll und notwendig wäre es auch, die massive finanzielle Einflussnahme ausländischer Staaten wie der Türkei oder Saudi-Arabien auf Moscheegemeinden in Deutschland zu unterbinden“, fügte die FDP-Politikerin hinzu.
Vollverschleierung sei für sie „schwer zu ertragen“, sagte Beer. Wenn sich eine Frau aus freien Stücken dazu entscheide, sei dies in einem Rechtsstaat zunächst zu akzeptieren. In bestimmten Situationen müsse man Menschen aber in die Augen schauen können, so im Straßenverkehr, auf der Behörde, vor Gericht und in der Schule. Mit Burka gehe das nicht.
Differenziert äußerte sich Beer zum Verhältnis von Staat und Kirche. „Deutschland ist ein säkularer, aber kein laizistischer Staat, und das ist gut.“ Die FDP befürworte Kooperationen zwischen Staat und Kirchen oder Religionsgemeinschaften. Staatliche Zuwendungen müssten jedoch transparent sein. Unstreitig leisteten die Kirchen für die gesamte Gesellschaft wertvolle soziale oder kulturelle Arbeit.
Den von ihrem Partei-Vize Wolfgang Kubicki geäußerten Vorwurf, die katholische Kirche sei verfassungswidrig, weil sie keine Frauen zu Priestern weihe, bezeichnete Beer als „pointierte Meinungsäußerung“. Die FDP sei offen für alle Religionen und Weltanschauungen. (KNA/iQ)