Freitagspredigten, 29.09.2017

Aschûrâ-Tag und Moscheen

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Islamic Arts - Freitagspredigt © facebook, bearbeitet IslamiQ

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um den Aschûrâ-Tag. Am Samstag sei der zehnte Tag des Monats Muharram, also der Aschûrâ-Tag. Es sei sehr verdienstvoll am Aschûrâ-Tag und einen Tag vorher bzw. nachher zu fasten. Einer Überlieferung des Propheten (s) zufolge verdecke das Fasten am morgigen Tag, die Sünden des vergangenen Jahres.

Der Aschûrâ-Tag ist aber nicht nur ein Tag des Fastens. Wir verbinden auch traurige Ereignisse mit ihm. Denn an diesem Tag wurde Husayn (r), der Enkel unseres Propheten, samt seiner Familie in Kerbela ermordet. Auch wurde an diesem Tag die Reue des ersten Menschen Adam (a) angenommen. Ebenso fand Nûh (a) Rettung vor der Sintflut und Israeliten wurden unter der Führung des Propheten Mûsâ (a) aus der Unterdrückung durch den Pharao gerettet.

Der Aschûrâ-Tag sei weder ein Tag des Trauerns noch ein Tag des Feierns. Er sei vielmehr eine besondere Möglichkeit für Dankbarkeit, Tawba, Hinwendung und Zuflucht zu Allah zu zeigen. Möge Allah den Menschen auf dem rechten Weg führen, so dass sein Bewusstsein für die Gemeinschaft zunimmt und seine Geschwisterlichkeit gestärkt werde.

Moscheen und Gebetshäuser

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Thema Moscheen und Gebetshäuser. Moscheen und Gebetshäuser seien Orte voller Wonne, in denen das Sicherheitsgefühl und die Ruhe durchdringen und die Gebete, Niederwerfungen und Takbirat fortwährend vorhanden seien. Sie seien Orte, an denen man sich von Sünden fern halte.

Überall dorthin, wo die Muslime während der ganzen islamischen Geschichte ausgewandert seien und wo sie gelebt haben, schmückten sie diese Orte mit Moscheen, die Zweigstellen der Kaaba seien. Der Prophet (s) habe während seiner Auswanderung von Mekka nach Medina zu allererst die erste Moschee, namens Quba-Moschee erbaut und begann nach der Auswanderung direkt mit dem Bau der Propheten-Moschee. Auch in Deutschland habe die erste Generation mit ihrem Hab und Gut, mit ihrer herzlichen Liebe und Loyalität, ohne zu ermüden, Moscheen erbaut.

Aschûrâ-Tag

Der Verband islamischer Kulturzentren (VIKZ) behandelt in der heutigen Freitagspredigt ebenfalls das Thema Muharram und Aschûrâ. Auch in dieser Predigt steht die große Bedeutung dieser Zeit für Muslime im Fokus. Dieser Tag sei mehrfach das Datum für besondere Ereignisse in der islamischen Geschichte gewesen. „Dieser Tag ist viele Male Zeuge der Zeichen Allâhs geworden“, heißt es in der Predigt.

Das Fasten an Aschûrâ und am Tag davor oder danach wurde vom Propheten empfohlen. Die Belohnung für das Fasten bestünde in der Tilgung der Sünden des ganzen vorherigen Jahres. Außerdem soll man möglichst viele Menschen an dem Tag mit dem islamischen Friedensgruß grüßen, am Vormittag ein freiwilliges Gebet verrichten und viele Bittgebete sprechen.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.