Debatte

De Maizière erwägt muslimischen Feiertag

Innenminister De Maizière zeigt sich offen für eine Diskussion über die Einführung eines islamischen Feiertags. Parteikollegen kritisieren dies.

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2017
Thomas De Maizière Leitkultur
Bundesinnenminister Thomas De Maizière und seine Leitkultur© BMI / Peter Lorenz

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) zeigt sich offen für die Diskussion über die Einführung eines muslimischen Feiertags in Deutschland. Mit dieser Erwägung stößt der Innenminister in der eigenen Partei auf Ablehnung. „Feiertage haben in Deutschland eine lange Tradition; für eine Änderung dieser gewachsenen Strukturen sehe ich keinen Bedarf“, sagte der niedersächsische CDU-Landeschef und Spitzenkandidat Bernd Althusmann der Deutschen Presse-Agentur.

De Maizière hatte sich bei einer Wahlkampfveranstaltung in Wolfenbüttel offen gezeigt, in bestimmten Regionen Deutschlands muslimische Feiertage einzuführen. „Ich bin bereit, darüber zu reden, ob wir auch mal einen muslimischen Feiertag einführen“, hatte er erklärt. Allerheiligen sei auch nur dort Feiertag, wo viele Katholiken lebten. „Wo es viele Moslems gibt, warum kann man nicht auch mal über einen muslimischen Feiertag nachdenken.“ Generell seien die Feiertage in Deutschland aber christlich geprägt und das solle so bleiben.

Althusmann kritisierte auch den Zeitpunkt für de Maizières Vorstoß: „Grundsätzlich halte ich Diskussionen über religiöse Feiertage im Wahlkampf für ungeeignet.“

In ganz Deutschland gibt es neun gesetzlich festgelegte Feiertage. Sie sind jeweils in den Sonn- und Feiertagsgesetzen der Länder festgeschrieben. Nur der Tag der Deutschen Einheit ist bundesrechtlich geregelt. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Ich kenne viele Türken, denen der 19. Mai (Gedenken an Atatürk) und der 29. Oktober (Ausrufung der Republik durch Atatürk) weit mehr bedeutet als das Opferfest oder das Fastenbrechen im Ramadan. Herr De Maizière wurde scheinbar von islamischen Lobbygruppen schon völlig eingelullt.
13.10.17
7:21
Johannes Disch sagt:
De Maiziere wird für diesen absurden Vorschlag zu Recht kritisiert. Was er da macht, das ist nix weiter als Anbiederung. Als würde die Einführung eines muslimischen Feiertags auch nur irgendein Problem lösen. De Maiziere sollte lieber seinen Job machen und für die innere Sicherheit sorgen. Der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt-- Amri-- konnte nur von Montag bis Freitag überwacht werden. Für das Wochenende fehlte das Personal. Aufgrund seiner Vergehen-- Drogendelikte, etc.-- hätte man Amri in Abschiebehaft nehmen können. All das ist unter dem Innenminister De Maiziere nicht passiert. Eigentlich Grund genug für einen Rücktritt. Nun versucht sich De Maiziere erneut in gesellschaftlichen Debatten. Das ging schon bei der "Leitkultur" schief.
14.10.17
10:55
Enail sagt:
Wo haben unsere Politiker noch eine Moral und Ethik. Durch inkompetente Politik entsagt ihnen der Bürger seine Stimme. Um die schwindende Macht zu retten, hüpft man auf den Zug der Forderungen von Muslimen auf, in der stillen Hoffnung den Schwund von Stimmen durch neue Stimmen von Muslimen etwas abzufedern. Wir haben auch Buddhisten, Zeugen Jehovas und und andere Glaubensrichtungen in unserem Land. Bekommen die jetzt auch alle einen Feiertag und sieht man über diese einfach hinweg, weil diese nicht dauernd von sich reden machen und sich in unsere bestehende Gesellschaft ohne Probleme einfügen? I Frage mich nur, warum man sich dem Islam so anbiedert, der in vielen unseren Grundwerten nicht entspricht. Sei es Gleichberechtigung bei Mann und Frau, die Ablehnung von Homosexualität und jetzt auch die Ehe für alle. Ist schon traurig, wenn man nicht die Kompetenz vorweisen kann, eine sozial gerechte Politik für jedermann zu machen, und deshalb auf diese Weise irgendwie seine Macht erhalten oder ausbauen will.
16.10.17
3:49
Kritika sagt:
L.S. ¿Muslimischen Feiertag? Vielleicht, aber natürlich zuerst die Feiertage von allen ~ 100 Religionen, die alle sympatischer und allemal friedlicher sind als der Islam: Moses von Myriam im Nil als Findelkind gefunden, Joseph Smith hat den ersten Date mit seinem Engel , Buddah beschloss auszusteigen, Moren vor Wien geschlagen; die Kultur des Abendlandes gerettet, usw. Weshalb sollten wir ausgerechnet aus über 100 Religionen die mit Abstand unsympatischte, unfriedlichste und nach WeltUnterwerfung strebende Sekte mit einem speziellen Feiertag aufwerten? Es reicht, Herr De Maiziere. «Er hat sich stets zu seiner besten Zufriedenheit bemüht » ziehen Sie die konsequense. Gruss, Kritika
16.10.17
23:34